Heute möchte ich einen Beitrag mit euch teilen, welcher schon seit vielen Monaten auf meiner Festplatte schlummert. Er war in ähnlicher Art eigentlich mal als Print-Artikel gedacht, jedoch habe ich mich entschieden das Thema doch auf dem Blog zu besprechen. Daher wundert euch nicht über die etwas andere Schreibe. :) Mir liegt die Problematik sehr am Herzen und glücklicherweise ging das alles nun auch schon ein paar mal zaghaft durch die Medien.
Der US-amerikanische Bundesstaat New York sieht sich derzeit vor einer ganz besonderen Aufgabe. Denn in der New Yorker Wasserversorgung wurden alarmierende Mengen an kleinen Mikroperlen aus Plastik nachgewiesen. Der New Yorker Generalstaatsanwalt Eric Schneiderman legte deshalb kürzlich einen Gesetzesentwurf vor, der Mikroplastik in Kosmetikprodukten künftig verbieten soll. Falls der „Micro-Free Waters Act“ in Kraft treten sollte, würde New York eine weltweite Vorreiterrolle im Kampf gegen Mikrokügelchen in Kosmetikprodukten einnehmen.
Wieso Plastikpartikel in Kosmetika verwendet werden
Etliche Kosmetikhersteller reichern ihre Produkte mit kleinen Kügelchen und Fasern aus Plastik an, um ganz unterschiedliche Effekte zu erzielen. In Make Ups, Cremes, Lippenstiften und Pudern dienen sie beispielsweise als Bindemittel oder Filmbildner. Geläufig sind sie den Meisten aber sicherlich in Wasch- und Duschgelen, sowie Peelings und Zahncremes, wo sie zu einer besseren Reinigungswirkung beitragen. Speziell in Peelingprodukten werden sie eingesetzt, da sie die Haut mechanisch säubern und abgestorbene Hautschüppchen entfernen. Bei einer genauen Betrachtung der Inhaltsstofflisten auf Kosmetikprodukten, stellt sich aber schnell heraus, dass mittlerweile kaum eine Produktgruppe ohne Kunststoffe auskommt.
Wie Mikroplastik uns und unsere Umwelt schädigt
Jedes mal wenn wir putzen, duschen, cremen und peelen, spülen wir Unmengen von kleinen Kunststoffpartikeln direkt in unsere Gewässer. Kläranlagen können die winzigen Kügelchen, die mehrere Jahrhunderte benötigen um sich zu zersetzen, nicht herausfiltern. Das Deutsche Bundesumweltamt teilte mit, dass derzeit durchschnittlich 13.000 Plastikmüllpartikel auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche treiben. Jährlich sterben mehr als eine Millionen Seevögel und circa hunderttausend weitere Meereslebewesen, wie Fische, Meeresschildkröten, Delfine und Wale, aufgrund der hohen Umweltverschmutzung durch Kunststoff, so das Deutsche Bundesumweltamt weiter. Die Tiere verheddern oder strangulieren sich in Müllteilen oder verschlucken die winzigen Plastikkügelchen, weil sie diese für Futter halten.
Professor Gerd Liebezeit vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, der sich bereits seit vier Jahren mit der Problematik beschäftigt, konnte Mikroplastik überall in der Atmosphäre nachweisen, welches dann zusammen mit dem Regenwasser auf die Felder und in das Grundwasser gelangt. Durch mehrere Untersuchungen entdeckte der Wissenschaftler die Plastikteilchen deshalb sogar in Lebensmitteln. Indem wir mit Plastik verunreinigte Produkte zu uns nehmen, lagert sich dieses in unserem Organismus ab und könnte uns auf lange Sicht krank machen. Bisher existieren kaum Studien über die Auswirkungen auf den menschlichen Körper, jedoch fand man bei Untersuchungen an betroffenen Meerestieren heraus, dass sich die Partikel im Gewebe festsetzen und zu starken Entzündungen führen. Professor Liebezeit und einige Umweltorganisationen fordern deshalb ein klares Verbot von Kunststoffen in Kosmetik- und Reinigungsprodukten.
Wie Kunststoff in Kosmetik zu erkennen ist
Auf Grund der Europäischen Kosmetikverordnung sind die Hersteller zwar dazu verpflichtet, die enthaltenden Stoffe ihrer Produkten auf dessen Verpackung, oder auf einer aushängenden Liste in den jeweiligen Geschäften, anzugeben, jedoch sind diese nicht immer aktuell oder so einfach verfügbar wie vorgesehen. Wer also auf Kunststoff in Kosmetik verzichten will, der muss im Zweifelsfall im Laden nachfragen oder im Internet auf Webseiten wie codecheck.info recherchieren. Umso weiter vorne ein Inhaltsstoff in der Liste steht, desto höher ist auch dessen Anteil im jeweiligen Produkt. Bei manchen Peelings hat man beispielsweise eine Konzentration an Mikroplastik von über zehn Prozent.
Bezeichnungen für Kunststoffe auf Inhaltsstofflisten von Kosmetikprodukten:
- Polyethylen (PE)
- Polypropylen (PP)
- Polyethylenterephthalat (PET)
- Polyester; Polyester-1; Polyester-11 (PES)
- Polyurethan; Polyurethan-2; Polyurethan-14; Polyurethan-35 (PUR)
- Polyamid; Nylon-12; Nylon-6; Nylon-66 (PA)
- Ethylen-Vinylacetat-Copolymere (EVA)
- Polyimid; Polyimid-1 (PI)
- Copolymere von Acrylnitril mit Ethylacrylat/Copolymere von anderen Acrylaten (ANM)
Wie wir aktiv werden können
Wenige Kosmetikhersteller reagierten auf Nachfrage, dass sie zumindest in Erwägung ziehen, in einigen Jahren freiwillig auf Plastik in ihren Produkten zu verzichten. Das Umweltministerium hält sich indessen zurück, würde diesen Verzicht zwar unterstützen, aber keine Notwendigkeit darin sehen, die Problematik gesetzlich zu regeln.
Wir selbst können allerdings aktiv werden und das Thema bekannt machen, indem wir mit anderen darüber sprechen und ein Bewusstsein dafür schaffen. Wir können außerdem Kosmetikfirmen mit dem Problem konfrontieren, sowie auf Produkte verzichten, die Kunststoffe enthalten.
Die dauerhaft schädlichen Einflüsse von Mikroplastik auf unsere Umwelt sind so enorm, dass die Verwendung dieser so schnell wie möglich gestoppt werden muss. Wenn wir nicht aufhören Profitgier über Nachhaltigkeit zu stellen, sind es unsere Kinder und Kindeskinder die irgendwann das tragen müssen, was wir für sie hinterlassen haben: Eine stinkende, kranke Welt voller Plastik.
Das sind die Alternativen zu Mikroplastik
Trotz der hohen Nutzung von Mikropartikeln in Kosmetikprodukten, gibt es zahlreiche natürliche Stoffe, die eingesetzt werden können und eine ganz ähnliche Wirkung aufweisen. Auf glatte Haut und ein strahlendes Lächeln muss deshalb Niemand verzichten.
Kleine Kügelchen aus Jojobawachs, Reis oder Silizium bringen den begehrten Peelingeffekt genauso gut, wie Kieselerde, Meersalz und Kalziumcarbonat in Zahnpasta als Putzhilfe dienen.
Vegane Kosmetikprodukte ohne Mikroplastik
Günstige schnell selbstgemachte Peelings und Produktalternativen finden sich hier: Selbstgemachtes
Kaffeekasse
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Hallöle alle zusammen,
Mikroplastik ist ein sehr wichtiges Thema und geht leider wieder in der Medien-Versenkung unter *hm. Wir hatten vor kurzem eine Meldung dazu im Heft, ein längerer Artikel ist in Planung, aber wird wohl erst 2015 kommen.
Gute Infos zu dem Thema und eine Liste von Kosmetikprodukte ohne Mikroplastik gibt es auf der Webseite des BUND
Info: http://www.bund.net/index.php?id=18812
Die Liste: http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/meere/131119_bund_meeresschutz_mikroplastik_produktliste.pdf
Grüßle,
Miss K.
Ich Nuss, die Liste ist natürlich zu den Sachen, in denen Mikroplastik drin ist :D Also bitte die Sachen NICHT kaufen. Man, es ist eben doch zu warm im Büro – Sorry!
:D Danke dir! Die Listen werde ich mir mal ansehen.
Finde es gut, wenn ihr darüber berichtet! Wenn auch erst 2015, aber immerhin. So findet sich vielleicht kontinuierlich immer mal wieder etwas dazu in den Medien und das Thema verschwindet nicht komplett.
Du sag mal… vielleicht hattest du es schon mal verraten (und ich einfach wieder vergessen), aber magst du erzählen für welche Zeitschrift du arbeitest? Wenn nicht kann ich das gut verstehen. Über eine Mail würde ich mich dennoch freuen. :)
Beste Grüße
Ich schreibe dir gerne eine Mail mit den ganzen Infos, öffentlich posten will ich es nicht. Ich vertrete hier in erster Linie meine Meinung, nicht die meines Chefs, da muss er nicht wissen wo ich mich genau herumtreibe :D
Grüßle,
Miss K.
PS: Ich schreibe am besten an die E-Mailadresse des Blogs, oder?
Ja, das dachte ich mir schon. :) Ist absolut verständlich!
Gerne einfach an [email protected]
<3
Danke für die Liste! Finds super, dass es sowas gibt.
Echt top!
Toller Link, vielen Dank!
Hey :) danke für den Artikel! Ich habe die Diskussion jetzt durch das Fortschreiten von Greenepeace mitbekommen, und ich hoffe, dass das Thema mal doch etwas aufklärender in den Medien erscheint. Der Artikel war nen Tag da, dann verschwand er schon unter den anderen… Leider! Die Menschen müllen sich mit Sachen zu, die wissen nicht, was da in ihrem Körper vorgeht… überhaupt ist der Umweltaspekt wichtig und auf die scheißt derzeit ja die Industrie ja vollgas.
Ich finde es traurig, denn wir zerstören dadurch unsere Artgenossen und unseren Lebensraum…
Welches Tier macht das bitte sonst…
Naja wenn der Mensch checkt, was er da macht, wirds wahrscheinlich zu spät sein- aber vielleicht schaffen wir es ja vorher, irgendetwas zu ändern..
Ich finde das Thema total interessant und wichtig. Ich benutze auch die Liste vom BUND und habe da auch schon Produkte von mir aussortiert (sprich nicht mehr nachgekauft), die darauf vorkommen. Ich kann nicht verstehen, dass sowas sein muss und wenn schon nicht die Firmen freiwillig darauf verzichten, sollte der Staat doch eingreifen und es verbieten. Es ist nicht so, dass jeder darüber informiert ist und wenn würden vielleicht noch mehr Leute dagegen sein, daher sollte man die Umwelt in dem Punkt staatlich unterstützen.
Liebe Grüße!
Ich finde es wirklich toll, dass du dich mit dem Thema auseinandersetzt.
In meiner Geldbörse befindet sich auch ein kleines Zettelchen auf dem die Bezeichnungen stehen und ich vermeide Mikroplasttik konsequent. Meinen Freund musste ich zwar kurz überzeugen, da er nicht auf sein heiß geliebtes Peeling verzichten wollte, aber wir haben dann eine gute Alternative gefunden.
Vielen Dank für den informativen Artikel :)
Hallo Erbse,
ich habe erst vor kurzem angefangen, mich vegetarisch zu ernähren (vegan schaffe ich nicht), aber mein ganzes Drumherum werde ich nach und nach auf vegan umstellen. Deine Beiträge sind echt eine große Hilfe. Und auch dieser ist mal wieder Spitze! Man weiss so vieles ja gar nicht und konsumiert einfach drauf los, ohne sich Gedanken zu machen, Als gäbe es kein morgen. Ich werde heute mal alles aus meinem Kosmektikbeutel aussortieren, was ich einfach nicht mehr verwenden mag. Man fragt sich nur, ob man das Ganze nicht in den Sondermüll entsorgen sollte.
Liebe Grüße
Luise
Liebe Luise,
vielen Dank! Ich freue mich, dass du dir darum so viele Gedanken machst und gleich checkst ob du auch Kosmetik mit Mikroplastik zuhause hast. :)
Wenn man sich nicht wirklich gut mit den ganzen Inhaltsstoffbezeichnungen auskennt, ist ein Einkauf im Drogeriemarkt gar nicht mehr so toll, wenn man auf alles mögliche achten will. Leider. Aber es lohnt sich!
Beste Grüße
Hallo Erbse,
das stimmt. Aber ich habe mich vorher auf der DM Website schlau gemacht und dann ganz gezielt im Laden die Produkte gekauft, die mir als richtig erschienen. Ansonsten wird man von dem Angebot fast erschlagen und schafft es nicht mehr, noch nach irgendwelchen Inhaltsstoffen zu sehen.
Pingback: Vegane Kosmetik – aber nicht nur das | Noch ein Blog…
Super, dass du diese Thematik ansprichst! Ich finde, in den Medien sollten viel mehr Berichte über genau solche Dinge gebracht werden. Vielen Leuten ist nämlich gar nicht bewusst – mir lange auch nicht – was da in den Kosmetikprodukten etc. alles enthalten ist und vor allem auch was diese Stoffe – nicht nur Mikroplastik – mit der Umwelt und unseren eigenen Körpern anstellt!
Danke, Mya. Ja, da hast du recht. Ich hoffe, dass sich das bald ändert und das Thema nicht vollkommen in der Versenkung verschwindet.
LG
Hallo Erbse,
heute haben sie im Radio (Ö3, ein österreichischer Sender) genau diese Problematik angesprochen. Ich finde es erschreckend, wie wir als Konsumenten so hinterlistig hintergangen werden. Selbst Produkte für Babies enthalten dieses Mikroplastik, obwohl man diese ja eigentlich als relativ chemie- und schadstofffrei einstufen würde. Solche zusätzlichen Stoffe sollten exakt und verständlich deklariert werden, schließlich möchte man als Konsument wissen was man kauft. Toll wäre beispielsweise das Prinzip der Lebensmittelampel: Rot für stark schadstoffbelastet, gelb für mittelmäßig und grün für schadstofffrei. Dann wüsste zumindest jeder ganz genau, mit welchen Produkt er die Umwelt schädigt beziehungsweise schützt.
Liebe Grüße, Hannah
Liebe Hannah,
da hast du vollkommen recht. Aber ob es jemals zu so einer Deklarierung kommen wird? :(
Liebe Grüße und danke für deinen Beitrag!
Sehr guter Artikel! Danke, dass du das auf deinem Blog mit uns teilst! Dein veganes Meersalzpeeling wollte ich ohnehin auch noch selbst ausprobieren. :-)
Vielen Dank! :)
hmm wo ist der link zu den Amazonsachen den?
LG steffi
Es ist die Amazon-Box am Ende des Artikels.
Falls du einen Adblocker benutzt, wird die Box vermutlich nicht angezeigt.
Liebe Grüße :)
wow, das wusste ich noch gar nicht, obwohl ich mich normalerweise sehr über solche Themen informiere.
die idee, die mikrokugeln zu verbieten ist auf jeden fall sehr gut…
ich bin gerade total geschockt…
Hoffen wir, dass das Thema immer publiker wird. :)
Habe vor ein paar Tagen auch einen Zeitungsartikel gelesen, wo man schrieb, man habe Mikroplastik in Bier nachweisen können. Wenn es die Leute bei Kosmetik nicht interessiert, dann vielleicht bei ihren Getränken. ;D
Liebe Grüße
LUSH benutzt keinerlei Mikroplastik in den Produkten. Alle Peeling-Elemente sind pflanzlich, zum Beispiel Sand oder gemahlene Nüsse. Das Glitzer besteht aus Agar-Agar und Mineralien.
Man möchte sich die Haare raufen wenn man von Mikroplastik liest.
Schleifkörper in Duschgelen sind völlig unnötig.
Klar, es haften abgestorbene Hautschuppen am Körper. Die lassen sich mit herkömmlichen Duschgelen auch nur schwer entfernen.
Greift man aber zu Stückseife, sei es nun parfümierte oder Arztseife, wird man feststellen, dass die sehr wohl in der Lage ist, diese Hautschuppen zu entfernen (wenn es denn unbedingt sein muss… ).
Duschgele machen leider nicht so sauber wie sie suggerieren, und umso unnützer und ärgerlicher ist das, wenn sie die Umwelt nachhaltig schädigen.
Ja, das mit dem Haare raufen kann ich bestätigen. Das fängt ja schon bei Zahnpasta an. Hab gestern den ganzen Abend Inhaltsstoffe gelesen.
Du sagst es, Aleke.
Danke für deinen Beitrag! :)
Danke für den Artikel. Diese Thema ist be mir in Vergessenheit geraten irgendwie.. damals als der Film Planet Plastik herauskam hab ich mich auch uA mit Mikroplastik beschäftigt.
Werde ich wieder mal alles durchforsten auf die Inhaltsstoffe. danke noch mal.
Freut mich, Kvetina. Danke! :)
Danke für diesen Beitrag – wieder was gelernt. Hatte gar keine Ahnung/Vorstellungsvermögen darüber, dass diese ollen kleinen Kügelchen solche Auswirkungen haben. Werde meinen Beitrag leisten und darauf verzichten.
Sehr gerne! Und danke für dein Feedback, Annette. :)
Vielen Dank für diesen Artikel! Auch wenn der Kosmetikkauf damit immer schwerer wird, werde ich in Zukunft darauf achten. Gibt es auch eine Liste zu Mikroplastik in Putzmitteln?
Danke für dein Feedback, Stephanie. :)
Eine Liste zu Mikroplastik in Putzmitteln habe ich leider nicht.
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Danke schön für diesen tollen Artikel. Mit der Thematik habe ich mich bis dato noch gar nicht beschäftigt. Das klingt ja wirklich schlimm. Kannst du mir sagen, wie es mit Mikroplastik in Naturkosmetik aussieht?
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Als dieser Post erschien war ich im Urlaub, daher ging es irgendwie unter daß ich kommentiert hätte… Bin nun durch Agatas Post zum Clinique Balm wieder drauf gestoßen, und hab da spontan eine Frage, die vielleicht etwas dümmlich klingt: daß und wie das Zeug sich in Meerestieren und auch anderweitigen Organismen anreichert, ist mir klar, was ich jedoch nicht verstehe – wenn diese Kügelchen so klein sind, daß man sie teilweise gar nicht sehen kann, wie können Tiere sie dann irrtümlich für Futter halten? Sicher, Tiere sehen anders, teilweise besser, aber doch nicht mikroskopisch…
Ich kann mich nur ebenfalls dem allgemeinen Tenor anschließen, aus der Problematik ein allgemeineres, größeres Thema zu machen; und es ist, wies halt immer ist – wenn diese Mikroplastikkügelchen nur in solchen Fällen angewendet werden würden, in denen sie tatsächlich schlecht anderweitig zu ersetzen sind (diese Fälle gibts vermutlich ja schon auch), dann wäre es zwar immer noch nicht gut, aber vermutlich kein ernsthaftes Problem.
Widersprechen muß ich allerdings was „Nachhaltigkeit über Profitgier Stellen“ betrifft; ich glaube, daß das jemals passieren wird, ist komplettes Wunschdenken. Ich hab schon so viele Menschen kennengelernt, die sich ehrlich in jeder Hinsicht moralisch, nachhaltig, gerade auch ökologisch verhalten – aber eben nur exakt bis an die Grenze des eigenen Portemonnaies. Also mal etwas vereinfacht ausgedrückt. Sich dabei dessen aber selber nicht mal ansatzweise bewußt sind. Und ja, dann ist da natürlich auch die viel zitierte Schere: einerseits Menschen, für die Nachhaltigkeit ein Luxus ist, den sie sich nicht Leisten können, und auch eine Überlegung für die beim täglichen irgendwie über die Runden Kommen Müssen auch gar kein Raum ist – und andererseits große Unternehmen (die ich hiermit nicht pauschal verteufeln will), die zwar alle Möglichkeiten zu nachhaltigem Handeln hätten, es mit der Aussicht auf 3 Cent mehr Gewinn aber dennoch nicht tun. Also kurz gesagt, ich glaube, unbedingte Gewinnmaximierung liegt einfach evolutionshistorisch und -psychologisch ganz tief in der menschlichen Natur, und man redet sich diese schön, wenn man das in Zweifel zieht. Denn sie ist ja unbestritten nicht nur edel und rein, sondern eben in vielerlei Hinsicht auch abgründig und häßlich. Ich persönlich bin daher überzeugt, daß nicht solche gesetzlichen Rahmenbedingungen anzustreben sind, die ein nachhaltiges Verhalten erzwingen – denn es werden immer Wege gefunden werden, Ver- oder Gebote zu umgehen oder zu ignorieren. Sondern daß solche gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anzustreben sind, die Nachhaltigkeit profitabel werden lassen. Ich denke, auf ein allgemeines Umdenken der Menschheit zu setzen, kann nur schief gehen, da darf man sich nix vormachen. Nachhaltigkeit und Profit“gier“, wenn man es denn so nennen will, was ich eigentlich nicht ganz passend finde, irgendwie in Einklang zu bringen, ist der einzige, langfristig zielführende Ansatz. Nicht nur bei Microplastik :-) Sorry, hat sich ein wenig off-topic entwickelt…
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Ich habe mich mit dem Thema auch schon intensiv beschäftigt. Hier das Ergebnis: http://www.hauttatsachen.de/mikroplastik-infografik/ Ich frage mich wie man überhaupt auf die Idee kommt Plastik in Kosmetik zu verwenden. Leider ist es jetzt schon soweit, dass Plastikreste auch schon in Honig gefunden wurden. :(
Super Grafik, Laura. :) Danke!
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Pingback: Wie zum Teufel kommt eigentlich dieses ganze Plastik im Meer? – Wasteland Rebel
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Hallo Erbse,
Dein Artikel ist von vor zwei Jahren, jedoch (in diesem Falle leider) noch immer brandaktuell…
Ich habe erst dieses WE erfahren, dass es ein Gesetz in DE gibt, das REACH heißt. Grob gesagt, müssen nun Hersteller den Verbrauchern Auskunft darüber geben, ob sich ‚gesundheitlich bedenkliche‘ Stoffe (es gibt eine Liste, mit Stoffen, die aktuell unter diesen Begriff fallen- Bestandteile von Plastik spielen hier eine große Rolle) in Ihren Produkten befinden. Wenn man diesbezüglich bei einem Hersteller anfragt muss er nun innerhalb von 45 Tagen darauf antworten.
Diese Liste der bedenklichen Stoffe ist natürlich noch nicht lang genug- von vielen Stoffen (gerade im Zusammenhang mit Plastik) gibt es ja noch gar keine Langzeitstudien und vieles ist anscheinend auch noch überhaupt nicht vollständig geprüft.
Aber es ist ein Anfang, denn (wie Du ja auch schreibst) die einzige Möglichkeit, die wir als „normaler Mensch/Bürger“ haben, etwas an den Produkten zu ändern ist unser Kaufverhalten. Wenn die Hersteller durch viele Rückfragen zu den Inhaltsstoffen realisieren, dass die Käufer zu natürlicheren Produkten tendieren, dann kann sich etwas ändern.
Ein ganz einfacher Weg dafür ist das Online-Tool/Anfragegenerator auf der Seite BUND: http://www.bund.net/giftfrage
Das wollte ich im Sinne Deines Aufrufs im Artikel hier bekannter machen. Wer weiß, vielleicht hilft es ja.
LG aus Brühl
Die Mica