Seit nun mehr ein paar Jahren schleppe ich immer wieder einen Gedankengang mit mir herum. Ich fasste ihn schon hundertmal in Worte, aber mich durchringen und es in eine lesbare Form zu packen? Dafür fehlte mir der Anstoß und auch ein bisschen der Mumm. Ehrlich gesagt, weiss ich auch jetzt noch nicht genau wie ich mein Empfinden verständlich machen soll.
Man könnte sagen, dass ich mich irgendwie über mich und meinen Blog ärgere. Manchmal. Nämlich immer genau dann, wenn ein bestimmtes Phänomen auftaucht: Laute Menschen hört man besser. Und so ist es auch bei Kosmetikunternehmen. Ich gebe euch drei Beispiele im Blog, die das verdeutlichen:
Weleda und ihre Tierversuchspolitik
Vor kurzem veröffentlichte ich das offizielle Statement von Weleda bezüglich Tierversuche in China, als auch das für ihre Arzneimittel. Das Ergebnis: Weleda muss Tierversuche für ihre Arznei durchführen lassen. Das ist gesetzlich geregelt und Weleda kann da auch nichts machen, außer vielleicht aufhören diese Produkte zu vertreiben. Sie waren in ihrem Statement für diesen Blog absolut offen und ausführlich. Besonders die Problematik mit China haben sie sehr ehrlich beschrieben und das finde ich mutig.
Weleda ist aber aufgrund dieser Tatsache auf meiner roten Tierversuchsliste gelandet. Ich persönlich möchte keine Kosmetik von einem Unternehmen kaufen, das mit Tierversuchen in Verbindung steht. Trotzdem würde ich vermutlich lieber Arzneimittel von Weleda kaufen, als von anderen größeren Arzneimittelherstellern. Was ist also mit den Herstellern die kein großes Statement dazu abgeben und still und verborgen arbeiten?
Alverde, Alterra und die alte Leier mit den Dalli-Werken
Ich glaube, das Thema wird schon seit Anfang 2011 hier auf dem Blog und an anderen Stellen immer wieder aufgewärmt und durchgekaut. Alverde steht seltsamerweise immer besonders im Fokus der Aufmerksamkeit. Die Produkte von Alverde (dm-Drogerie) wie auch Alterra (Rossmann) werden in unterschiedlichen Werken hergestellt. Ein Teil dieser in den Dalli-Werken, die auch noch viele andere Produkte für weitere Marken produzieren. Konventionelles wie auch Naturkosmetik. Immer wieder wird in der Öffentlichkeit runtergebetet, dass Alverde und Alterra nicht als tierversuchsfrei angesehen werden können, weil in den Dalli-Werken auch sicherlich nicht tierversuchsfreie Marken produziert werden. Dalli steht außerdem in Zusammenhang mit Grünenthal… und so weiter und so fort. Fakt ist jedoch, dass weder Alverde noch Alterra zu Dalli gehören und für diese Marken auch keinerlei Tierversuche durchgeführt werden. Deswegen sind sie bei mir auf der grünen Tierversuchsliste. Was ist aber mit den Konzernen die viel enger mit Tierversuchen in Verbindung stehen und von denen wir gar nicht wissen in welchen Werken und unter welchen Umständen diese produziert werden?
Beide Beispiele haben eines gemeinsamen: Alverde, Alterra und auch Weleda sind das kleinere Übel.
Tierversuche in China und der große Rückzug der Kosmetikmarken
Für das Festland China sind Tierversuche für Kosmetikprodukte leider immer noch gesetzlich vorgeschrieben. Als dieser Umstand in den Fokus der Öffentlichkeit geriet, zogen sich nach und nach einige Firmen vom chinesischen Markt zurück. Andere Konzerne lancierten aber dennoch in China. Es gab auch Marken die mit lauten Posaunen China verließen und daraus eine Image-Kampagne bastelten (geschehen zum Beispiel bei Logocos). Auf diese stürzte sich die mediale Aufmerksamkeit.
Aber was ist mit den Firmen die von vorne herein wegen der Tierversuchspolitik nicht in China lancierten?
Bonaparte – Boykott Everything / Videolink
Was mich nun persönlich daran wurmt, ist folgende Tatsache:
Im Mittelpunkt stehen die Firmen, die entweder am lautesten schreien oder einfach soweit wie möglich transparent agieren. Hoch gelobt wird der eine, der mit wehenden Fahnen einen Markt verlässt, für den Tierversuche vorgeschrieben sind. Unter den Tisch fällt der, der aus diesem Grund erst gar nicht diesen Markt betrat. Und auch der, der sich um das alles gar nicht müht, fällt unter den Tisch. Obwohl dieser es ist, für den Tierversuche gemacht werden.
Im Mittelpunkt stehen die, die ehrlich sind und auch ihre Mängel nicht vertuschen. Da wird hier und da ein Boykott aufgerufen und die Social Media-Kanäle dieser Marken geschwemmt. Obwohl sie doch das kleinere Übel darstellen und Andere die Aufmerksamkeit viel eher verdient hätten.
Deswegen werdet ihr von mir auch niemals einen Aufruf zum Boykott lesen. Ich will Informationen mit euch teilen, gerne diskutieren und Transparenz schaffen. Für ein Thema sensibilisieren. Aber ich will euch nicht vorschreiben, was zu machen ist. Das müsst ihr selbst für euch entscheiden. Immer.
Ich habe weder eine Lösung, noch irgendeinen schlauen Satz am Ende. Meine Gedanken wollte ich einfach teilen. Und immer wieder fragen:
Trifft es gerade den Richtigen?
Kaffeekasse
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Hallöle zusammen,
guter Gedankenanstoß und ja, ich kenne die Problematik. s ist eben nichts schwarz – weiß, sondern es gibt viele Grautöne.
Ich lade mal meinen Gedankenkruscht noch dazu: Ist es überhaupt möglich sich immer an seine Prinzipien zu halten? Welche Ausnahmen kann man für sich selbst vertreten?
Oder ganz konkret: Will ich eine sichere Arzneimittel, die aber an zig Tieren getestet wurden, die dafür aber genau aufschlüsseln welche Nebenwirkung die Einnahme haben kann? (ich rede hier von Krankheit die nicht mit Hausmitteln etc. in den Griff zu bekommen ist) Oder gibt es Alternativen, die für mein moralisches Verständnis besser sind, ohne gleich mit zig körperlichen Beschwerden zu drohen?
Welche Firmen sind für mich gut, welche möchte ich unterstützen, welche Firmenpolitik spricht mich an?
Ich fühle mich bei vielen Firmen allein gelassen, diese möchte ich nicht unterstützen. Ich will mich nicht durch einen Dschungel an Infos schlagen müssen, bevor ich weiß was in dem Produkt drin ist und was nicht. Ich will wissen, dass diese Firma ihre Kunden wirklich etwas tolles präsentieren möchte und nicht nur Geld verdienen (naiv?).
Von dem her ja, ich werde weiterhin Naturkosmetik von Weleda kaufen, da mich ihre Firmenphilosophie anspricht, ich ihr Verständnis von Mensch und Tier ebenfalls vertreten kann. Ich finde es nicht gut, dass sie für ihre Medikamenten Tierversuche betreiben, aber gibt es eine Alternative für sichere Arzneien?
Thema Alverde: Es kommt nun stark darauf an, wie DM und Alverde mit diesem, ich sage es laut, Skandal umgehen werden. Danach kann ich sagen, ob ich damit zufrieden bin als Kunde, oder ob ich enttäuscht bin von der Firmenpolitik.
ja, ich kaufe nicht ur ein Produkt ich unterstütze damit einen wirtschaftlichen Zweig, an den ich glauben will und möchte. Ich unterstütze damit gezielt eine Firma, die den moralischen Standard haben soll, den ich mir wünsche. Wenn eine Firma das nicht hat oder kann, will ich keine Produkte von dieser kaufen – den Luxus leiste ich mir!
Es gibt genug „leise“ Firmen, die genau das haben was ich will, warum soll ich also nicht wählen dürfen? Ich kann das machen, ich bin nicht angewiesen auf dieses eine Produkt, weil ich nur das vertrage.
Ok, das langt jetzt; versteht irgendeiner meine Gedanken :D
Grüßle,
Miss K.
Wenn ich ein Konzern hätte,würde ich das auch nicht sagen ob es tierversuchsfrei ist oder nicht.
warum?
Kunden springen ab und kaufen das Produkt nicht mehr.
Ergo:Man wird finanziell einiges weniger verdienen,produkte einstellen und irgendwann eventuell rote Zahlen schreiben,Leute entlassen.
Aber vor allem : Weniger verdienen.
Würde ich das machen,wenn ich so ein Konzern hätte?
Nö.
Klar.
Richtig ist es nun wirklich nicht.So Sollte es auch nicht ablaufen.
Aber genau das steckt nunmal dahinter und das kann ich auch verstehen
Ich bin mir unsicher ob das wirklich so ist. Richtig große Konzerne die international vertreten sind und nach Anfrage eben auch schreiben, dass sie Tierversuche durchführen (lassen), weil es in irgendeinem Land gesetzlich vorgeschrieben ist oder ein neuer Rohstoff, der auch unters Chemikaliengesetz fällt, genutzt wird… ja, die schreiben eigentlich nur schwarze Zahlen. Und davon immer mehr. L’Oreal beispielsweise hatte letztes Jahr wieder eine hohe Umsatzsteigerung.
Das Ding ist eben leider auch, dass sich die meisten Menschen nicht mit der Thematik auseinander setzen oder ihnen einfach schlichtweg egal sind, wenn Tierversuche durchgeführt werden.
Liebe Grüße und danke für deinen Beitrag!
Erbse: Das Ding ist eben leider auch, dass sich die meisten Menschen nicht mit der Thematik auseinander setzen oder ihnen einfach schlichtweg egal sind, wenn Tierversuche durchgeführt werden.
Jepp, genau das ist es! Es ist viele einfach egal, es spielt in ihrer Welt keine Rolle, solange sie persönlich davon nicht betroffen sind. Ist das zu fassen?
Ich kenne viele, die mich meiden, da ihnen meine „Weltverbesserungsader“ so richtig auf den Keks geht. Denn sie glauben, das betrifft sie alles nicht. Ich mache auch vieles nicht, weil ich meine Scheuklappen aufsetze und sage „Das mache ich jetzt nicht auch noch/ darauf achte ich jetzt nicht!“ – und warum? Momentan aus Faulheit und finanziellen Engpass.
Nachdenkliche Grüße,
Miss K.
Halli Hallo,
dazu würde ich mich gerne mal an dieser Stelle melden, denn ich studiere „Public Relations“. Sprich: Ich sitze später in so einem Konzern und bin diejenige, die überlegt, was an die Öffentlichkeit gelangen sollte und was nicht. Und wir kriegen gerade wunderbar beigebracht, dass Ehrlichkeit auch für große Konzerne der bessere Weg ist – denn es kommt immer raus. Manchmal früher, manchmal später, aber irgendwann finden Kunden es doch raus; denn gerade unsere Generation zeichnet sich durch Wissbegierde und den Drang nachhaltiger zu konsumieren aus.
Leider gehen natürlich nicht alle Konsumenten mit so einer Neuigkeit um, wie sie sollten. Vielen ist leider schlichtweg egal, dass Tiere leiden; aber sie empören sich zumindest darüber, dass die Firmen nicht offen und ehrlich mit ihnen umgehen…
Na ja, ich wollte eigentlich in erster Linie nur mal loswerden, wie Firmen richtig agieren (sollten).
LG
Saskia
DANKE Erbse für diesen tollen Post, den ich aus ganzem Herzen unterschreiben kann. Wird sofort fürs nächste Blätterrauschen gebookmarkt :)
Treffer versenkt. Danke Erbse!
Geständnis: als ich eben den reißerischen Titel sah mußte ich sofort draufklicken und war dann prompt extrem begeistert von deinem reflektierten Posting. Ich finde Boykott-Aufrufe auch sehr schwierig und moralischen Druck sowieso. Mündige Menschen können selbst entscheiden. Trotzdem toll wenn man jemanden hat, der einem die entsprechenden Infos an die Hand gibt. :-*
Ich finde dein langes „sich das Hirn zermatern“ hat sich gelohnt, ich finde den Beitrag sehr gelungen:).
Und freue mich gerade auch über den Bonaparte-Song ;).
Ich finde es wichtig, auch mal darauf hinzuweisen, dass der Veganismus aus meiner Sicht der Dinge für etwas steht.
Veganismus ist für mich immer für etwas- für das Leben.
Und genau das mag ich auch daran: es ist nicht nur dagegen und so zieht sich eben auch eine Grenze.
Wenn ich für etwas bin, wie leben, leben lassen, Empathie…dann schließen sich für mich Dinge wie Mord (nichts anderes ist schlachten), Tierversuche und ein gefühloser Umgang mit anderen Lebewesen eben aus.
Daher macht es mich oft wütend, wenn sich bestimmte vegan lebende Menschen so klischeehaft verhalten und sich anderen Menschen gegenüber so abwertend verhalten. Wenn ich wirklich antispezistisch sein möchte, dann gibt es keine Hierachie oder Unterscheidung zwischen Tier und Mensch und alle Lebewesen sind mit Respekt zu behandeln.
Ich mag diese postpubertäre Immer dagegen-Stimmung nicht- Nichts gegen ein ordentliches: Ich bin dagegen, denn ihr seid dafür ;).
Nur wünsche ich mir ernsthafte und kontinuierliche Bemühungen und Begründungen und keinen Hype einer vermeintlich ewig jung bleibenden Gesellschaft, die sich mehr auf die Govermentalität von altbackenen gesellschaftlichen Normen bemüht und gleichzeitig trotzig gegen alles ist.Einfach aus Prinzip. Ich wünsche mir Entwicklung, sich festlegen und zur Ruhe kommen. Dazu gehört dann für mich auch eine höhere Wertschätzung ausgereifter Konzepte. Und wenn es „nur“ um den Konsum von veganer Kosmetik geht.
Deswegen interessiere ich mich gerade mehr für Firmen, wie die Maienfelser Naturkosmetik, die jahrelanges Wissen in natürliche Produkte umsetzen und viele Komponenten einbeziehen.
-um hiermit auch mal wieder den Bogen zum Ausgangsthema zu bekommen;)
Bitte Govermentalität mit Gouvernementalität austauschen.
Da war ich zu schnell beim Tippen…^^“*blush*
du hast den nagel auf den kopf getroffen. leider erzeugen nunmal reißerische titel und „böse“ neuigkeiten aufmerksamkeit. dass bestimmte konzerne tierversuche durchführen lassen ist nunmal keine neuigkeit und „böse“ geschichten von der „guten“ seite ist eine größere überraschung. gibt eben nicht nur schwarz und weiß.
dein blog ist insofern sehr… basisdemokratisch, wenn man das so sagen kann. du diktierst niemandem eine entscheidung vor sondern bemühst dich einfach um anständige information, das ist super!
Ich bin mit dir da ganz einer Meinung, wie so oft.
Schön geschrieben!
Diese Boykottaufrufe gegen Alverde und Co. sind vor allem bei Facebook etwas, was mich schon seit Monaten gewaltig nervt. Einer plappert dem anderen etwas nach ohne sich selbst in irgendeiner Weise zu informieren. Vielen Dank für den tollen Beitrag, ich stimme dir zu 100% zu!
Genau diese Creme steht bei mir im Bad zur täglichen Verwendung… ;-). Ob es etwas genützt hat… **grins* Immerhin kann ich sie weiterhin mit gutem Gewissen verwenden. Danke für den Link :-).
Liebe Grüße,
Ach Erbse – deswegen liebe ich deinen/euren Blog!
Hier ist immer alles sehr sachlich, neutral und tolerant gehalten. Hier finde ich zu allem fundierte Informationen und neue Anstöße und nie wird die Keule auf den „Konventionellen“ rausgeholt. Erläuterungen und Meinungen in Artikeln sind frei von Beeinflussung, die Informationen muss jeder für sich selbst auslegen und deuten.
Ich mag es nicht, wenn „sachliche“ Blogs/whatever stark subjektiv geschrieben sind – dann kann ich auch in einem Forum lesen. Und besonders bei stark gesellschaftlich stigmatisierten Themen schaffe ich es dann selbst auch nicht, neutral und konzentriert zu folgen, sondern verfalle evtl. in eine entsprechende „Trotzhaltung“. Ein reißerischer Artikel/Aufruf ist sehr einseitig positiv: die, die entsprechende Meinung eh schon vertreten, stimmen ein; die, die man eigentlich informieren und zum Denken anregen will, wenden sich ab (Trotzhaltung oder schlicht und einfach persönlich angegriffen). Davon hat im Endeffekt niemand wirklich was und es trägt zu eventuell vorhandenen Stigmata bei.
Ich persönlich lebe weder vegan, noch vegetarisch (mal versucht, unter Anleitung eines Freundes mit langjähriger Erfahrung und Fachwissen, trotz Begeisterung hat es für mich einfach nicht funktioniert), will aber meine Kosmetik und Pflege komplett so halten (teilweise bin ich noch in der Umstellung); und ehrlich gesagt hat diese Seite mir den Kick gegeben :D Nach wie vor meine Nummer Eins was die Thematik betrifft, hier fühle ich mich wohl. Ich freue mich immer tierisch (höhö), wenn mein RSS-Feed „pling“ macht und ich einen neuen Post finde.
Hach, irgendwie schweife ich immer ab – wollt ich aber mal gesagt haben :) Mach(t) weiter so!
Ein interessanter Beitrag – Dankeschön :-). Es ist wohl sehr schwer, im Dschungel der vielen Kosmetik durchzublicken und Produkte zu finden, die tatsächlich halten, was sie versprechen, egal ob in Herstellung, oder in der Wirkung.
Weleda war für mich bisher immer eine Marke, der ich vertraut habe …?! Tja…
Liebe Grüße
Liebe Erbse,
ein sehr gut durchdachter Artikel. Dankeschön dafür.
Deine Sorgen über die „lauten“ Firmen teile ich aber nicht. Ich denke kritische Menschen informieren sich allgemein viel genauer und fallen somit auch seltener auf solche Kampagnen herein. Bei mir läuten meistens die Alarmglocken wenn jemand extreme Selbstbeweihräucherung betreibt. Und wie immer im Leben sollte man genau dort ganz genauer hinschauen.
„Deswegen werdet ihr von mir auch niemals einen Aufruf zum Boykott lesen. Ich will Informationen mit euch teilen, gerne diskutieren und Transparenz schaffen. Für ein Thema sensibilisieren. Aber ich will euch nicht vorschreiben, was zu machen ist. Das müsst ihr selbst für euch entscheiden. Immer.“
Und genau wegen solcher Aussagen singe ich jeden gegenüber ein Loblied über dich! :) Dein Blog ist die allererste Seite die ich jemanden empfehle. Du bemühst dich ständig, alles transparent zu halten, erklärst warum welche Firma wo auf der Liste steht und alles aktuell zu halten! Das ist sehr viel harte Arbeit, die ich durch ständiges weiterempfehlen zu würdigen versuche! <3
Vielen vielen Dank, Igor! :) Das bedeutet mir viel.
Toller Artikel! Ich bin auch nicht für das stumpfe Boykottieren von allem.
Ich fand es auch damals völlig übertrieben, als überall geschrien wurde, man müsse Alpro boykottieren, da man mit dem Kauf ein Unternehmen unterstützt, dass auch Milchprodukte verkauft.
Ich persönlich war äußerst dankbar für die Information, dass Alpro/Provamel zu Dean Foods gehört, und möchte einen derartigen Konzern auf keinen Fall finanziell unterstützen. Über meinen dadurch ausgelösten Umstieg auf Sojade und selbstgemachte Mandelmilch aus Mandelmus von Monki bin ich sehr froh.
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Meinen Blog Ich bin eine Insel habe ich genau aus diesen Gründen nun auch veganisiert. Blöder Satz, ich lebe seit über einem Jahr vegan, betreibe einen YouTube Kanal und ich werde immer wieder mit der Nase auf genau diese Problematiken hingestoßen. Eine ehemalige Abonnentin von mir sagte einmal, das sie es ziemlich schwach von mir fände wenn ich die Produkte von Alverde weiter verwenden würde. Wo hört es auf, wo fängt es an. Jeder hat andere Ideale und wie der erste Kommentar schon sagt, es gibt einen Haufen grau in der Suppe, weder Schwarz noch Weiß. Ich finde es von den Firmen wie Weleda, Alverde und Alterra ziemlich löblich, wenn sie mit der Thematik offen umgehen, ich wills aber nicht gänzlich gut heißen. Wir in Schwaben sagen da immer dazu „die Sach hat a Gschmäckle“. Ich lerne gerade erst, mich dieser ganzen Thematik anzunähern, was ich vorher nicht wollte. Ich weiß das du mir da mit Rat und Tat zur Seite stehst. Das mein Blog „Ich bin eine Insel“ jetzt ebenso ein Blog für genau diesen Austausch ist, finde ich eine ziemlich gute Sache und es fühlt sich richtig an. Danke für die Inspiration hierfür.
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Erbse, vielen Dank wieder mal für einen intelligenten Artikel. Passend zu meinen Gedanken schrieb Mandelmelker weiter oben über den Alpro-boykott. Ich betrieb/ betreibe ihn auch, weil ich pseudo-veganes Getue nicht mag und die Produkte ohnehin nicht bio aber teuer sind. Aber eigentlich finde ich mich selbst dumm. Letzten hatte ich eine Diskussion bei FB darüber und ein User wies mich darauf hin, dass zB Edeka der größte fleischverarbeitende Konzern in D ist. Macht es nun Sinn, Alpro zu meiden und meine Smilch bei Edeka zu kaufen, wie bisher geschehen? Wohl kaum. Und so gibt es noch viele weitere Unternehmen, bis auf ein paar kleine Spezialbetriebe wie Taifun o.ä. wahrscheinlich sogar die allermeisten, die Fleisch, Leder, Milch, etc verkaufen, verarbeiten, etc. Alle boykottieren? Nein? Aber wo liegt der Unterschied?
Also ich muss zugeben dass ich mit der Einordnung von rot und grün Probleme habe. Hier geht es natürlich hauptsächlich um Tierversuche, aber darf man andere Sachen nicht einfach vernachlässigen. Das schwarz weiß ist mir hier einfach zu krass. Zum Beispiel steht L’occitane auf der roten Liste, weil China Tierversuche macht. Dazu kann L’occitane jedoch auch nichts… Jede größere Marke die weltweit verkauft wird dürfte dann ja schon nicht mehr auf die grüne Liste weil dadurch früher oder später auch China ins Spiel kommt. Also bedeutet weltweiter Erfolg fast gleichzeitig rote Liste?! Ich denke da wäre eine gelbe Liste wenn dann angebracht. Alles andere ist nicht fair!
Besonders finde ich es ungerecht gegenüber L’occitane (mit dieser Marke habe ich mich schon mehr beschäftigt deswegen nenne ich hier diese; trifft bestimmt auch auf andere Marken zu) weil sie sich ansonsten so stark für die Umwelt einsetzen. Weil Tierversuche ist nunmal nicht alles. Nachhaltigkeit, faire Behandlung von Mitarbeitern, verantwortungsbewusster Einkauf von Bioprodukten usw. Das ist doch auch wichtig! Und wenn ich dann sehe dass manche Naturkosmetik (Balea Alverde & Co) nur wenige Euros kosten, frage ich mich doch, wie sie so günstig an diese Bioprodukte kommen. Bio ist nunmal teuer! Wo sparen die denn bitte so sehr, dass sie mit diesen Minibeträgen immernoch Geld machen?!
Ich bin hier also absolut gegen diese schwarz/weiß Malerei. Man muss sich schließlich auch das „Big Picture“ anschaun und nicht nur einen Teil und darauf dann rumhacken. Sorry wenn ich das jetzt so heftig sage, aber das finde ich einfach ärgerlich. Vielleicht werden zwar keine Tiere bei „grünen“ Marken missbraucht, aber dafür vielleicht die Umwelt oder die Menschen wegen furchtbaren Arbeitsbedingungen… Vielleicht ist die Ware aber auch einfach schlecht oder teilweise gesundheitsschädlich (aber gerade noch unter dem Höchstwert und daher „noch“ okay)
Hierzu mal ein Link von Greenpeace: http://www.greenpeace-magazin.de/magazin/archiv/3-09/naturkosmetik/
Hallo Chris,
danke für dein Feedback! Ich kann verstehen, dass du die Einteilung in zwei Gruppen nicht gut findest. Ich bin mir selbst auch immer mal wieder unsicher, ob sich die Liste nicht anders strukturieren lässt. Deswegen habe ich beim letzten Update zum Beispiel einige Symbole eingeführt (Legende ist in der Sidebar), die auf zerifizierte Naturkosmetik und vegane Produkte hinweisen. Außerdem noch aufzeigen ob sich die Marke noch in anderen Tierversuchslisten befindet. Gerne würde ich die Liste erweitern und auch andere Umweltaspekte miteinfliessen lassen. Diese Themen spreche ich schließlich auch regelmäßig in anderen Artikeln an. Allerdings pflege ich diese Liste ganz alleine und das ist (neben dem großen Rest vom Blog) wirklich eine Menge Arbeit, die ich nicht so einfach zu bewältigen weiss.
Gerne würde ich das alles demnächst mal in einem Artikel zur Diskussion stellen um Ideen zu sammeln, wie man die Liste erweitern könnte.
Bezüglich der China-Diskussion: Es gibt reichlich Firmen die sich aus China zurück gezogen haben oder gar nicht erst den Markt betraten, eben wegen der Tierversuche. Toll wäre, wenn sich Marken gegen Tierversuche engagieren würden und eben aus Überzeugung nur Märkte betreten, für die Tierversuche nicht vorgesehen sind. Das Engagement könnte die Welt verändern und dann stehen auch alle Märkte diesbezüglich offen. :)
Liebe Grüße,
Erbse
Das klingt richtig schlimm!
Ich finde es wirklich toll, dass du dich so für vegane Kosmetik einsetzt!
Ich liebe deinen Blog, ich versuche auch auf vegane Produkte zu achten, ist aber manchmal auch nicht auf der Packung zu sehen…
Schön gesagt! Und man muss ja auch immer sehen: Man kann nicht alles perfekt machen. Aber man sollte sich wenigstens immer darum bemühen, so wenig Übel wie möglich anzurichten.
hi,
ich gehöre zu denen die gerne „mit gutem Gewissen einkaufen/verbrauchen/konsumieren“ möchten, aber ziemlich faul sind. ich hatte meine Kosmetik auf größtenteils Alverde, Body Shop, Weleda und Lush umgestellt weil ich das sehr gut vertrage und das ist ja eh schon mal recht Zeitintensiv, die richtigen Produkte für sich zu finden. Mir persönlich ist das gut genug vom ethischen Anspruch her und wenn ich was neues ausprobieren möchte weiß ich, das ich hier bei dir die Informationen finde die ich brauche. Danke, du leistest echt tolle Arbeit.
Liebe Ruby,
vielen Dank. :) Ich freue mich, dass du hier gerne vorbei schaust.
Alles Liebe,
Erbse
Ach ja, während ich das hier las wurde mir noch mal klar, warum ich diesen Blog so zu schätzen weiß – nämlich gerade weil du mich (uns) nicht entrüstet anbrüllst und Skandal rufst. Sondern, weil du uns alle Informationen zur Verfügung stellst und jeder das dann selbst „in seinem Herzen“ bewegen und eine eigene Entscheidung treffen kann. An dieser Stelle also ein großes Danke!
Liebe Gesche,
genau das ist mir wirklich sehr wichtig. Und ich freue mich, dass das auch so rüber kommt. :)
Vielen Dank! <3
Pingback: Die Schiggycreme 2000 und die Schwarzweißmalerei | Blanc et Noir – Vegan Beauty Blog
Interessanter Beitrag. Ich habe mir jetzt auch mal Gedanken drüber gekommen und bin zu einem anderen Ergebnis gekommen: Ich sehe nicht, wie das ausschließliche Reichen bejahender Informationen besser oder auch nur gleich gut ist, wie das Reichen von bejahender und verneinender – also Boykott-Aufruf – Informationen.
Ausschließlich verneinende Informationen – also nur Boykott-Aufrufe ohne Aufzeigen von Alternativen – ist allerdings in der Tat schlechter als ausschließliches Reichen bejahender Informationen.
Hallo Kugel,
danke dir. Ich denke, da hast du schon recht. Für mich kommt es stark auf die Art und Weise an. Ich bin keine Freundin von Schwarz/Weiß-Malerei und will zumindest hier auf meinem Blog den Menschen eine Orientierungshilfe bieten, nicht aber einfach nur eine strikte Anleitung. Ich denke, dass man das schaffen kann, indem man versucht so viele Hintergrundinformationen wie möglich anzubieten, sodass Menschen selbst für sich entscheiden können, was sie konsequent meiden möchten und was nicht. Hinzu kommt natürlich auch noch, dass ich nur ein einzelner Mensch bin und alles was ich hier schreibe in logischer Konsequenz irgendwie durch meine Auffassung gefärbt ist. Selbst wenn ich versuche so objektiv wie möglich zu sein, ist das ein entscheidender Faktor und demnach steht es dann den Menschen auch frei, ob sie meiner persönlichen Einschätzung vertrauen möchten oder nicht. Daher immer die beiden Komponenten: Hintergrundinformationen & persönliche Meinung. Ist und bleibt hier schließlich ein Blog. :)
Liebe Grüße und eine schöne neue Woche,
Erbse
Hallo liebe Erbse,
Ich befasse mich erst kürzlich mit der Thematik und wollte fragen, ob es eine Möglichkeit gibt, sich als Einzelperson gegen die Tierversuche bei einer bestimmten Marke einzusetzen. Ich persönlich benutze nämlich unheimlich gerne Mac und Benefit Produkte, wäre aber auch froh, wenn diese Firmen tierversuchsfrei werden würden.
Vielleicht hast du ja einen Rat.
Gruß, Caro
Hey Carolin :)
Ein bisschen was kannst du als Einzelperson auf jeden Fall tun. Zum Beispiel kannst du Menschen in deinem Umfeld versuchen für das Thema zu sensibilisieren, indem du zb vorlebst. Oder du kannst dich bei Organisationen wie Cruelty Free International engagieren, die weltweit gegen Tierversuche für Kosmetik und Haushaltsprodukte kämpfen. Eine andere Möglichkeit wäre es die betreffenden Marken zu kontaktieren und mitzuteilen, wie schade du es findest, dass für sie immer noch Tierversuche durchgeführt werden.
Das ist ein langsamer Prozess, aber ich bin mir sicher, dass sich in einigen Jahren weltweit wieder eine Menge getan haben wird. :)
Liebe Grüße!
Sehr interessanter Artikel! Finde ich super, dass Du niemandem eine Meinung aufdrängen möchtest, sonder zum nachdenken anregst. Ich habe selber einen Blog (http://www.freshdelight.de) und versuche nach und nach auf Naturkosmetik umzustellen. Ist oft aber gar nicht so einfach. Liebe Grüße Angelique
Hallo,
ich weiß man soll keine Anfrage stellen aber ich hätte gerne noch eine Info zur Tabelle. Ich erhielt letztens die Aussage von bareminerals, dass sie ohne Tierversuche arbeiten. In der Liste sind sie mit Tierversuchen gekennzeichnet. Hängt das mit der Übernahme durch die Shiseido-Group zusammen – die ja bekanntlich mit Tierversuchen arbeitet -?
Gruß, Andrea