Der Juni verging für mich wie im Flug. Leider fand ich auch nur selten Zeit um meinen Blogreader aufmerksam zu verfolgen. Denn eines kann ich versichern… obwohl wir nur eine kleine Hochzeit im September feiern und alles auch nicht sonderlich traditionell abgeht, ist Heiraten sehr anstrengend, nervenaufreibend und zeit- sowie kostenintensiv. Henrik und ich haben uns immer wieder motiviert, indem wir uns gegenseitig mit geballter Faust „Heiraten ist Krieg!“ anbrüllten. Humor hilft. Und all der Aufwand taugt immerhin für etwas wunderschönes. Wir versuchen es so gelassen wie möglich anzugehen… aber ich fürchte ich stecke trotzallem im typischen Brautwahnsinn, der wohl die meisten angehenden Bräute erwischt. Ich entdecke ganz neue Seiten an mir. :) Ich bin froh, wenn der Tag endlich da ist!
Und nun wünsche ich euch viel Spass beim Stöbern!

(Me gusta ist spanisch und bedeutet “gefällt mir” – Zusammen mit dem (in den Brokkoli eingearbeiteten) Gesicht wurde “me gusta” zu einem bekannten Internet-Meme. Mehr dazu.)

Wind im Haar

Mrs. Cookie schrieb diesen Monat in ihrem Artikel „Strong Is The New Skinny?“ zum Thema „Fitspiration“. Mir gefällt ihre Auseinandersetzung damit gut. Es regt zu weiterführenden Diskussionen an und macht auf etwas aufmerksam, was bisher nur selten auf Blogs kritisch beleuchtet und besprochen wurde.

Ein kleiner Auszug: “Shut up an run” (Nike), “I won’t stop when I’m tired. I stop when I’m done”, “Sweat is fat crying” oder auch “If weights could talk, they’d beg for mercy”. Was ist falsch an solchen motivierenden Aussagen, die zumeist mit einem Bild einer schlanken, jungen und durchtrainierten Frau einhergehen, die in den meisten Fällen auch noch gephotoshopped ist? (…) Fitspiration ist nichts weiter als Thinspiration. Das neue “Nichts schmeckt so gut wie sich Schlanksein anfühlt.” Das Schönheitsideal verschiebt sich langsam von extrem schlanken zu extrem sportlichen Körpern. Nun ist es schon mal gut, dass man motiviert wird, sich zu bewegen, und Hungern als oberste Priorität der Vergangenheit angehört. Trotzdem hat es nichts damit zu tun, fit und gesund sein zu wollen, oder gute sportliche Leistungen zu bringen, sondern sich äußerlich so zu formen, dass andere einen gern ansehen und einen bewundern. Darum, den Wert durch Äußerlichkeiten zu definieren. Sich selbst hart ranzunehmen, und wie ein Boot Camp Instructor auf sich einzureden und sich anzutreiben, weil man so, wie man jetzt ist, ja nicht genügt.“

Beauty Oracle

Nachdem ich im Mai berichtete, dass Butter London das Leaping Bunny-Logo unrechtmäßig trägt (Aktuelles dazu wird es vermutlich die nächsten Tage geben), fand auch Angie auf den Deborah Lippmann Produkten ein fälschlicherweise benutztes No Animal Testing-Logo was dem Logo der „Choose Cruelty Free“ zum verwechseln ähnlich sieht. In ihrem Artikel „Deborah Lippmanns Hasenlogo“ erklärt sie Näheres.

Ich bin gespannt ob wir in nächster Zeit noch auf weitere Fälle dieser Art stoßen werden.

Ein kleiner Auszug: „Für mein blosses Auge sieht das Symbol bei Deborah Lippmann dem Hasenlogo der Organisation Choose Cruelty Free vollkommen identisch. Leider fand ich den Namen Deborah Lippmann aber nicht auf der Liste der von CCF zertifizierten Unternehmen. Also fragte ich bei CCF nach. Als Antwort wurde mir zurückgeschrieben, dass Deborah Lippmann CCF nie kontaktiert hätte und folglich von CCF nie zertifiziert worden wäre.“

think. care. act.

Ein Artikel der sich nicht mit Kosmetik und der Beautywelt im Allgemeinen befasst, trotzdem möchte ich ihn hier anbringen, da ich weiss wie viele Veganer und Interessierte sich hier rumtummeln. :) Cara schreibt in ihrem Beitrag „Rechtfertigungen“ über die unabdingbaren und immer wiederkehrenden Auseinandersetzungen zwischen sogenannten Gutmenschen und deren Kritikern. Sie beschränkt sich dabei in ihrem Artikel nicht nur auf den Veganismus.

Ein kleiner Auszug: „Ich würde es zum Teil auf die Prinzipien zum höflichen Umgang schieben, die man erlernt hat. Konsum gilt als höchstpersönliche Entscheidung und ist bis auf wenige Ausnahmen kaum angreifbar. Wir wollen uns zwar über fürchterliche Arbeitsbedingungen in Bangladesh beschweren, ich kenne niemanden, der die Haltungsbedingungen der meisten Tiere nicht grausig und ihren Tod unwürdig findet („ich bin ja nicht generell gegen das Essen von Tieren, aber ich finde man sollte sie gut behandeln und ihnen einen würdevollen Tod ermöglichen“ ein Standardsatz), trotzdem ist das etwas, was beim Essen oder bei REWE vor der Kühltheke nicht thematisiert werden darf. Wir wollen unseren Spaß und den, egal was daran hängt, möglichst ungestört genießen dürfen. Das haben wir so gelernt. Uns ist klar, dass Schuhe für 20€ nicht sein können, außer wenn in manchen Produktionsschritten massiv eingespart wird, trotzdem wollen wir, wenn wir sie unseren Freunden vorführen ein „wow“ und kein „da gabs doch neulich eine Doku, da wurden die gleichen von 10jährigen hergestellt“ hören. Kaum jemand würde für 4 Hühner den Preis von 2€ ansetzen, ihre Beine sind aber tiefgefrostet zu diesem Preis zu bekommen. Wer würde Indios vertreiben, Urwälder roden oder Orang-Utans abschießen? Kekse mit Palmöl essen wir trotzdem.“

Und generell kann ich euch Caras Blog ans Herz legen, wenn ihr viel Lesestoff dieser und ähnlicher Art favorisiert. Deshalb gibt es diesen Monat gleich zwei Artikel von ihr an dieser Stelle. Sie antwortete nämlich außerdem auf die immer wieder gestellte Frage: „Vegan als Diät oder: Sind alle Veganer dünn?“

Ein kleiner Auszug: „Wagt man einen Blick über den großen Teich, dann fällt allerdings auf, dass die dortigen Shooting Stars der veganen Szene nicht dünn sondern eher skinny sind. Mediengrößen wie Chloe Coscarelli oder die Stars der Rohkostszene erinnern in ihrer Professionalität ohnehin eher an Hollywoodgrößen, als an das übliche Klischee eines Kochs, aber auch diese tragen durchgängig das Wort „healthy“ vor sich her. Wie gesund es nun wirklich ist mit einem geschätzten BMI von 15 durch die Welt zu gehen sei hier mal dahingestellt.“

The Canon Girl does Fashion

Die Belgierin Naomi überraschte mich diesen Monat mit dem Artikel „Get your perfect bikini body in just 5 easy steps!“. Wie der Titel verrät, wird hier auf Englisch geschrieben. Aufhören perfekt sein zu wollen. Spass haben. Auch mit ein bisschen mehr oder ein bisschen zu wenig auf den Rippen. Motivation galore! :)

Ein kleiner Auszug: „Let’s get our priorities straight here. You have a body so that you can survive comfortably and live your life. NOT because some species somewhere along the line of our ancestors decided that we needed this body so we could aspire to have a skinny body with one solicone boob and a triangular ass in this fab bikini Dolce & Gabbana designed. Also, that’s not how evolution works, never you mind! We need to be strong and healthy enough so we can live our lives. That’s what our body needs to be. Not something we punish or destroy because of some bizarre, delusional standard our society keeps setting. We need to wrap our heads around this because I can’t tell you how much my confidence in my appearance has grown since I stopped caring about the „beauty“ standards. Or anybody’s standards but my own, for that matter. I’m healthy, I like the way I look and that’s that. Now go paint, read a book, listen to your favorite music, watch a beautiful movie or have a meaningful discussion with your partner. There is so much more to life than worrying about the size of your butt.“

Was habt ihr diesen Monat gerne gelesen? Und was hat euch fernab davon bewegt?

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