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on beauty 2014 – Von Veganismus, Rasierpulver und der Blutgräfin

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Wo soll ich bloß anfangen, hm? Letztes Wochenende war ich zwei Tage zusammen mit Henrik auf der on beauty in Frankfurt am Main. Die Naturkosmetikmesse fand dieses Jahr insgesamt zum zweiten Mal statt. Bei der Premiere 2012 war ich auch schon zugegen und berichtete euch (–> on beauty 2012). Als Location wählten die Veranstalter die Villa Kennedy, was eine hervorragende Wahl war, denn das 5 Sterne-Hotel bot mit seinem gehobenen Ambiente eine ganz besondere Atmosphäre, die nicht mehr viel vom üblichen anstrengenden Messe-Trubel hatte. Wir waren uns alle ziemlich einig. Die vielen gemütlichen Rückzugsmöglichkeiten, das Angebot und der persönliche Rahmen, machten die Messe zu einer ganz Besonderen. Wenngleich wir uns auch nicht nur einmal verlaufen haben!

Sich immer wieder selbst herausfordern

Als wir Sonntagmittag in der Presselounge ankamen, hatte ich endlich die Gelegenheit Kathrin (einbisschenvegan) kennenzulernen. Wir verbrachten den ganzen Tag gemeinsam auf der Messe, was mir auch ein großes Stück meiner Aufregung nahm, denn wir wurden zur Podiumsdiskussion zum Thema “Vegan Lifestyle: Ein Trend der Naturkosmetik beflügelt?” eingeladen. Neben Kathrin und mir, sowie dem Moderator Dr. Bodo Kubartz, diskutierten noch Miriam Brilla (Boutique Vegan), Franziska Schmid (Veggie Love) und Michael Pfister (Pure Green Group) mit. Ihr kennt mich ja… ich bin zu Anfang immer sehr unsicher in neuen Situationen und hibbel dann vor Aufregung schon Tage vorher herum. Aber ich stelle mich gerne neuen Herausforderungen und war daher sehr dankbar diese gemeistert zu haben. Ab sofort machen mir Podiumsdiskussionen keine Angst mehr! Ich bin mir allerdings unsicher, ob man das Thema nicht hätte anders aufziehen müssen. Es hat vielleicht Jemand in der Runde gefehlt, der nicht vegan lebt oder einfach ein paar andere Sichtweisen hat.

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Was Ananné mit Lady Báthory zutun hat (oder eben nicht)

Nur wenig später hatten wir einen Termin mit der PR-Agentur k.u.k. Kommunikation, die ich nun endlich alle persönlich treffen konnte. Wir saßen in gemütlicher Bloggerunde zusammen und hatten die Gelegenheit Dr. Urs Pohlmann, den Gründer der veganen High End-Naturkosmetikmarke Ananné kennenzulernen. Ich schrieb Anfang diesen Jahres schon mal über Dr. Pohlmann und Ananné. Dr. Pohlmann ist einer dieser Menschen, die es schaffen, andere sofort in seinen Bann zu ziehen, weil er nicht nur sympathisch, sondern auch verbal-geschickt und absolut integer wirkt. Und so war es ein ganz besonderes Erlebnis mit ihm über Ananné, Veganismus und Konsum zu philosophieren. Henrik war überrascht, als Dr. Pohlmann sagte, dass er – als Gründer und Chef eines kommerziellen Unternehmens – aufforderte, weniger und bewusster zu konsumieren. Für ihn stand bei seinen Produkten außer Frage, dass sie ohne tierische Inhaltsstoffe sein müssen, denn er hält die meistens davon für überholt. Als Beispiel erwähnte er Plazenta, was heutzutage immer noch in Pflegeartikeln Verwendung findet. Seiner Auffassung nach gehören solche Mittel eher ins Gruselkabinett und sortiert sie ins Reich der Legenden ein. Plazenta, also Mutterkuchen, findet sich überwiegend in Anti-Aging-Produkten. Ein Mythos wie er schon seit vielen Jahrhunderten besteht. Dr. Pohlmann erwähnte in diesem Zusammenhang den deutsch-französischen Film “Die Gräfin”. Vorbild dafür war die berühmte Elisabeth Báthory, eine ungarische Gräfin, die später als Blutgräfin viel Platz für Interpretationen und Horrorgeschichten bot. Ich mag diese Anekdote, da ich mich vor ein paar Jahren näher mit Lady Báthory befasste. Sie wurde im Jahr 1611 als Serienmörderin verurteilt und bis zu ihrem Tode eingemauert. Tatsächlich ist aber nicht zu hundertprozent belegt, ob sie wirklich rechtens verurteilt wurde, oder es sich um eine politische Intrige handelte. Die verschiedenen Legenden besagen, dass sie ihre (jungfräulichen) Dienerinnen und Kammerzofen brutal tötete, um ihr Blut, ihr Fleisch und auch ihr Haar auf unterschiedliche Weise einzunehmen oder darin zu baden, weil sie an die verjüngende Wirkung dieser glaubte. Ein weiterer Film der sich mit der Verjüngung durch die Einnahme von Menschenteilen beschäftigt, ist der chinesische Film Dumplings von Takashi Miike und Chan-wook Park.

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Was ich Spannendes auf der Messe gefunden habe

Vor lauter Terminen und netten Gesprächen (Ja, und dem Festquatschen an jedem Stand!), habe ich leider gar nicht jeden Aussteller genauer ansehen können. Dafür waren mir dann die zwei Tage doch zu wenig. Aber ein bisschen was habe ich natürlich trotzdem in petto.

Klar. Einen der ersten Besuche machten wir bei Ponyhütchen. Hendrike kenne ich übers Netz schon eine gefühlte Ewigkeit und war daher besonders gespannt, was mich bei ihrem Stand erwarten würde. Ponyhütchen ist eine kleine Manufaktur aus der Schweiz mit einem veganen Angebot von Lippenpflege bis Deocreme. Sie hatte einige Prototypen ihrer neuen Linie Pure Essence dabei. Die vegane Pflegelinie wirkt erwachsener und puristischer auf mich. Interessant ist die Deklaration der Produkte. Auf der Verpackung findet sich ein Zahlencode, der sich aus den Bio-Anteilen und der Menge der eingesetzten Inhaltsstoffe zusammenfügt. Die Produkte bieten die Möglichkeit sie je nach Bedürfnis miteinander zu kombinieren. Mich hat es gleich in den Fingern gejuckt. Hier ein bisschen Aloe-Gel, da ein bisschen Öl… la la la. :)

Schon vor der Abreise haben Henrik und ich uns für einen Pflichtbesuch bei der noch recht jungen Marke Plaine entschieden. Wir waren gespannt, ob das vegane Rasierpulver in Natura genauso aussieht wie im Werbevideo auf deren Webseite. Das Auftreten der Herren von Plaine war dann so sympathisch, dass ich sie zwischendurch doch tatsächlich versehentlich geduzt habe. Hoppla. :D Aber auch das Rasierpulver konnte uns überzeugen. Es besteht aus acht natürlichen Inhaltsstoffen und ist durch den BDIH als Naturkosmetik zertifiziert. Das Besondere: Es ist in einer Packung mit dreißig kleinen Papierbeutelchen erhältlich (ein Beutelchen je Anwendung) und im wahrsten Sinne des Wortes mit Hilfe von ein bisschen Wasser und einem Fingerdreh in einen festen und geligen Rasierschaum verwandelbar. Perfekt für Reisen und auf jeden Fall nicht nur was für Männerbärte. Wir bleiben da dran, wir finden das cool!

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Was ich mitnehme

Viele neue Bekanntschaften und natürlich eine Menge neuer Erfahrungen. Highlight war der Austausch mit Blogger-Kollegin Julia. Es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn man als Home-Office-Erbse, dann und wann die Möglichkeit hat sich mit Kolleg*innen und Leuten aus der Branche auszutauschen. Überraschend haben wir zudem Claudia vom Salon 2 wiedergetroffen, die wir 2012 auf der ersten on beauty kennenlernten. Sie legte Henrik damals nahe, sich doch eine Glatze schneiden zu lassen. Erinnert ihr euch? Henrik hatte doch mal langes blondes Haar! —> Schnipp Schnapp Haare ab!
Und es hat sich über die Jahre viel verändert. Blogs sind langsam aber sicher in der “echten” Medienwelt angekommen und werden ernst genommen. Nicht von Allen. Ja. Man traut Blogger*innen weniger zu und versteht nicht, dass das mehr als ein Freizeithobby sein kann. Ihr wisst um das Problem. Diese neue Art von Medium und Sprachrohr hat es an sich, dass wir alle noch ziemlich am Anfang stehen und die Möglichkeit haben mitzugestalten wie Blogs und ihre Autoren wahrgenommen werden (wollen). Wir sind Journalisten im Hoodie. Seriös. Aber treten wann und dann lieber im Batman-Shirt, statt im Business-Dress auf. Teil dessen zu sein ist mir eine Ehre und ich freue mich, dass ihr mich auf diesem Weg begleitet.

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Natürlich waren neben mir noch einige weitere Blogger*innen unterwegs. Bestimmt findet ihr in den nächsten Tagen auch dort weitere Berichte zur Messe und den dort ausgestellten Produkten. Ich bin so dermaßen gesichtsblind, dass ich fast Niemanden erkannt habe. Das tut mir ein bisschen Leid, denn so gerne wollte ich mit Allen zumindest ein paar Worte wechseln.

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Beste Grüße an das Veganz-Team in Frankfurt. Wir sind dem Strafzettel vor eurer Tür knapp entgangen! <3

Waschbär Ben

Kaffeekasse

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14 Kommentare

  1. Wenn man grade bösen Kaufstop hat ist es einfach ein schlechter Zeitpunkt – aber ich glaube, nächstes Jahr mag ich mich auch mal da hin trauen (uha so viele Leute auf einem Fleck). Lässt sich glaube ich sogar praktisch sneaky einrichten mit Besuch bei den Schwiegereltern und dann mal abseilen. :D

    • Ich würde mich freuen! :D
      Wobei die Messe bisher nur alle zwei Jahre ist. Mal sehen ob sie vielleicht ab jetzt jährlich statt findet. Wäre toll!

  2. Pingback: Meine drei Favoriten von der On Beauty 2014 | Beautyjagd

  3. Es war so schön, Dich auf der On Beauty getroffen zu haben – ich zehre noch immer von unseren Gesprächen :) Schon allein deswegen hat es sich gelohnt, länger auf der On Beauty geblieben zu sein, hihi :) :)

    • Auf jeden Fall! :) Vielleicht schaffen wir das ja tatsächlich mal öfter. Bis nächstes Jahr ist es noch so lang.

  4. Awww, ich fand es ganz toll Euch alle mal live zu treffen!! Auch wenn die Zeit viel zu kurz war, um mit allen ausführlichen zu quatschen. Das holen wir aber hoffentlich nach. Btw, bist Du/Ihr nächste Woche auf der Bio Nord in Hannover? :D

    Die Podiumsdiskussion und das Gespräch mit Dr. Pohlmann fand ich auch sehr spannend. Übrigens konnte ich deine Aufregung sehr gut verstehen. Ich wäre auch aufgeregt gewesen. ;)

    Gut finde ich, dass es anscheinend nicht nur mir so ging, dass die Zeit trotz der überschaubaren Ausstellerzahl zu kurz war. Das ist wahrscheinlich ein unumstößliches Messe- Gesetz, hihi. ;)

    Liebe Grüße

    • Hey :D
      Wie gesagt… ein Bloggertreffen… das wäre doch mal was!
      In Hannover sind wir nicht. Wie haben das Wochenende Hochzeits- und Jahrestag und da herrscht dann Messeverbot. :)

      LG

  5. Pingback: Mein Besuch auf der on beauty - pretty green wo|man

  6. Pingback: ein Sonntagsspaziergang auf der on beauty in Frankfurt | mexicolita

  7. Ich kann mich nur wiederholen: voll schade, dass wir gar nicht so richtig Zeit füreinander hatten. Wären wir nicht noch zufällig ins Gespräch mit Herrn Pohlmann reingeplatzt (denn eigentlich hatten wir zu der Zeit schon im Auto sitzen wollen), hätten wir uns wahrscheinlich gar nicht gesehen, das geht doch nicht! .)

    Ich hoffe, dass da nächstes Mal mehr Zeit bleibt (bist du eigentlich auch auf der BioNord)?

    Liebstn Gruß!

    • Jap, auf jeden Fall! Ich hab dich auch erst viel zu spät erkannt, muss ich gestehen. Die meisten habe ich nicht erkannt. Ich bin einfach super gesichtsblind, wenn ich Leute nicht schon häufig gesehen habe. ;D Daher war ich auch so unsicher, ob ich euch einfach ansprechen soll oder nicht.
      Vielleicht klappt es ja wirklich mal mit einem Bloggertreffen oder so.

      Auf der BioNord bin ich leider nicht, aber das schrieb ich dir ja eben schon auf Twitter. :)
      Wünsche euch viel Spass und liebe Grüße!

  8. Miss K.

    Hallöle ihr Lieben,

    danke für den Bericht, das Rasierpulver durfte ich selbst ausprobieren und ich finde es klasse :D Gerade wenn man häufig reisen muss, ist das Pulver echt gut durch die prkatische Verpackung.

    Grüßle,
    Miss K.

    • Hey :D

      Oh ja, habe es derweil auch schon ausprobiert und mag es sehr! Kommt auf jeden Fall auf Reisen mit.

      Beste Grüße

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