statement tierversuche

Tierversuche – L’Oréal

Stellungnahme zum Thema “Tierversuche” von L’Oréal

(betrifft: Urban Decay, NYX, L’Oréal Paris, Essie, Garnier, Maybelline, MNY, Le Club des Créateurs, L’Oréal Professionnel, Kérastase, Matrix, Redken, Lancôme, Biotherm, Diesel, Helena Rubinstein, Kiehl’s, Georgio Armani, Ralph Lauren, Cacharel, Viktor & Rolf, Vichy, La Roche Posay, innéov, Skinceuticals, Sanoflore, Shu Uemura, Franck Provost, Yves Saint Laurent Beauté, Stella McCartney, Carita, Carol’s Daughter, ColoRight, Clarisonic, Niely Cosmeticos, Decléor, CeraVe, AcneFree, AMBI, IT Cosmetics, Atelier Cologne, Logocos, Logona, Fitne, Sante, Heliotrop, Neobio, Ihre Klassiker)

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Update vom 01.08.2018: L’Oréal kauft das deutsche Naturkosmetikunternehmen Logocos (Logona, Fitne, Sante, Heliotrop, Neobio, Ihre Klassiker). Siehe: L’Oréal kauft Naturkosmetikpionier Logocos 

Update vom 21.03.2015: Das alte Statement zur Tierversuchspolitik von L’Oréal auf diesem Blog, ist nun schon einige Jahre alt und verdient unbedingt eine Erneuerung, die ich hiermit durchführen möchte. Angeregt durch JessVeganLifestyle habe ich mir das aktuellste Statement von L’Oréal genauer angesehen und möchte es hier mit euch besprechen.

„L’Oréal bringt nur Produkte auf den Markt, deren Sicherheit im Rahmen strenger Tests nachgewiesen wurde. Das Ziel ist, ungewünschte Reaktionen bei der Verwendung des Produkts auszuschließen. In der Vergangenheit waren Unternehmen bei der Sicherheitsbewertung von Produkten und Inhaltsstoffen auf Tierversuche angewiesen.

Seit den achtziger Jahren ist L’Oréal jedoch der Überzeugung, dass die Zukunft der Sicherheitsbewertung in der Entwicklung, prognostizierender Bewertungsmethoden liegt. Dieser Ansatz basiert auf wichtigen wissenschaftlichen Fortschritten in den Bereichen der künstlichen Hautmodelle, der molekularen Modellierung und der Hochleistungsdatenverarbeitung. Mit diesen Verfahren können wir alle von L’Oréal im Laufe eines Jahrhunderts gesammelten Daten zu mehr als 50.000 Inhaltsstoffen nutzen.

Diese neuen Ansätze und die erheblichen Forschungsbemühungen dahinter haben sich ausgezahlt: Im Jahr 1989 war L’Oréal erstmals in der Lage, auf sämtliche Tierversuche zur Bewertung seiner Produkte zu verzichten, ohne deren Sicherheit zu beeinträchtigen. Im März 2013 ist L’Oréal einen weiteren entscheidenden Schritt gegangen. Die Gruppe führt weltweit keine Tierversuche mehr durch und beauftragt auch keine Dritten mit dieser Aufgabe. Aufgrund von länderspezifischen Besonderheiten kann in sehr seltenen Fällen vom Hersteller verlangt werden, bestimmte Tests durchzuführen, die teilweise nur am Tier möglich sind. Dies gilt jedoch nicht für die Europäische Union.

Durch unsere Fortschritte mit alternativen Methoden, unsere Partnerschaften mit Forschungsinstituten weltweit und das außerordentliche Engagement unserer Teams hat bei L’Oréal das „prognostizierende“ Zeitalter begonnen, in dem die Sicherheit und Wirksamkeit eines Inhaltsstoffs bereits vor dessen Herstellung vorausgesagt werden kann. Diese von der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft unterstützte und als „Toxikologie des 21. Jahrhunderts“ bezeichnete Zielsetzung manifestiert sich in den Bemühungen unserer Labors und treibt unsere Innovationen weiter voran.

Vor mehr als 30 Jahren ging L’Oréal neue Wege, die uns heute ermöglichen, innovative Kosmetikprodukte zu entwickeln und dabei vollständig auf Tierversuche zu verzichten.“
Quelle: http://www.loreal.de/nachhaltigkeit/loreal-answers/das-thema-tierversuche.aspx

Dickgedrucktes ist von mir hervorgehoben und bezieht sich in dem Fall wohl zum Beispiel auf China, wo Tierversuche für Kosmetik immer noch gesetzlich vorgeschrieben sind.

„Is it the suppliers who test on your behalf?
No, we do not ask our suppliers to conduct animal tests on our behalf. When a supplier proposes us an ingredient, we ask to examine its safety dossier. If the dossier contains data generated by means of animal testing before March 2013, L’Oréal can retain the ingredient. If the data was generated after March 2013 and was for a cosmetics application, L’Oréal cannot retain the ingredient. If the data was generated after March 2013 but was for a usage other than cosmetics, then L’Oréal can retain the ingredient. For innovation to flourish, it should be able to use available existing data. All ingredients available today were once tested on animals.“
Quelle: http://www.loreal.com/loreal-answers/the-question-of-animal-testing/frequently-asked-questions.aspx

Und genau in diesem Absatz ist der „Casus Knaxus“. Sobald die Inhaltsstoffe unter das Chemikaliengesetz fallen, sind Tierversuche innerhalb der EU (und teilweise auch weltweit) erlaubt bzw. gesetzlich vorgeschrieben. Und genau diese Inhaltsstoffe finden sich auch in Produkten von L’Oréal, die regelmäßig Innovationen zum Beispiel im Bereich der Anti-Aging-Kosmetik oder Sonnenschutz lancieren.
Außerdem:

„Einige Behörden haben alternative Methoden in ihren Ländern noch nicht zugelassen und könnten uns theoretisch auffordern, Sicherheitsbewertungen mit Tierversuchen durchzuführen. Auch kann es vorkommen, dass Behörden die Sicherheitsdaten bereits bekannter Inhaltsstoffe aufgrund von Bedenken der wissenschaftlichen Gemeinschaft und der Zivilgesellschaft erneut überprüfen und dabei auf Tierversuche zurückgreifen müssen.“

Insgesamt hat sich also leider nicht viel bei L’Oréal geändert, außer, dass ihr Statement zuerst sehr irreführend ist und es mich deshalb nicht wundert, weshalb in letzter Zeit immer mehr Menschen denken L’Oréal sei nun tierversuchsfrei.

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Weiterführende Informationen zu Urban Decay (Stand: 26.11.2012)

Edit vom 27.06.2014: Die Kosmetikmarke NYX wurde von L’Oréal aufgekauft.

Edit vom 22.10.2014: Die Kosmetikmarke Carol’s Daughter wurde von L’Oréal aufgekauft.

 

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Statement vom 04. Mai 2010 und 05. Mai 2010

Sehr geehrte Frau [Name geschwärzt],

L’Oréal unterstützt uneingeschränkt das Ziel, auf Tierversuche zu verzichten und ist weltweit führend in der Entwicklung von Alternativmethoden.

Seit 1989 führt L’Oréal keine Tierversuche für fertige Produkte durch.

L’Oréal ist ein aktives Mitglied der „European Partnership for the development of alternative methods“ (der europäischen Partnerschaft zur Entwicklung von Alternativmethoden), die im November 2005 von der Europäischen Kommission gebildet wurde, und verpflichtet sich, alles im Rahmen seines Kompetenzbereiches Mögliche zu tun, um dieses Programm innerhalb der gesamten Industrie bekannt zu machen und zu fördern.

Die Forschung von L’Oréal hat bereits seit mehr als 20 Jahren große Anstrengungen zur Entwicklung und Validierung neuer Alternativmethoden zu Tierversuchen unternommen.

Alternative Methoden, die heute den Tierversuch ersetzen, gehen zu einem Großteil auf die Erfolge  unserer Forschung zurück.

Erst kürzlich wurde das von L’Oréal entwickelte Modell der künstlichen Haut, Episkin genannt, offiziell als Alternative zu Tests an Tieren von behördlicher Seite aus anerkannt, wodurch L’Oréal einen großen Beitrag zur Abschaffung von Tierversuchen leisten konnte. Episkin wird auch anderen Herstellern zur Verfügung gestellt. Die L’Oréal-Forscher wurden für ihre Arbeit an der nachgebildeten Haut vom französischen Tierschutzbund OPAL mit dem Prix Amaltheé ausgezeichnet.

Die vor Kurzem durchgeführte Akquisition des Unternehmens Skin Ethic, tätig im Bereich der Entwicklung und Herstellung künstlicher Haut (tissue engineering),  unterstreicht die dauerhafte Verpflichtung von L’Oréal auf dem Gebiet der alternativen Testmethoden und bestätigt seine Führungsrolle in diesem Forschungsbereich.

Die Unbedenklichkeit der kosmetischen Mittel wird von den Herstellern durch sorg­fäl­tige Rohstoffauswahl und eingehende Sicherheitsprüfungen garantiert. Die ge­setz­li­chen Anforderungen an Körperpflegemittel bzw. deren Inhaltsstoffe sind in den euro­pä­i­schen und deutschen Bestimmungen niedergelegt. Das sind u.a. das Ge­fahr­stoff­recht, und das Lebensmittel- und Bedarfsgegenstän­de­ge­setz zu­sammen mit der Kos­metik-Ver­­ord­nung.

Sicherheit ist das oberste Gebot

 

Für die Bewertung der Sicherheit eines kosmetischen Produktes spielen die unterschied­lichsten Kriterien eine Rolle. Dazu gehören das allgemeine toxikologische Profil der einzelnen Bestand­teile, ihr chemischer Aufbau, aber auch der Grad der Exposition des Verwenders, also z.B. das Ausmaß des Hautkontakts oder die Dauer der Anwendung. Dabei wird zwischen der Rohstoffsicherheit und der Absicherung des kosmetischen Endproduktes unterschie­den.

Kosmetische Mittel sind Fertigprodukte, die aus einer Mischung verschiedener Inhalts­stof­fe (in der Regel 10-30) bestehen. Kommen in einer Rezeptur neue Inhaltsstoffe zum Einsatz, sind die Rohstoffhersteller für den Nachweis der Sicherheit verantwortlich. Sie führen auch die toxikologischen Grunduntersuchungen zum Arbeits- und Um­welt­schutz durch. Diese Untersuchungen sind zwingend vorgeschrieben und kön­nen zum Teil nur im Tier­­­ex­pe­ri­ment erfolgen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die un­­ter­­such­­ten Rohstoffe natürlichen Ursprungs sind oder ob es sich um syn­­thetisch her­ge­stell­te Stof­­fe han­­delt. Auch der spätere Einsatzzweck ist ohne jede Bedeutung. Da die Überprüfungen der Rohstoffhersteller weitgehend die Anforderungen an die Sicherheit eines kosmetischen Rohstoffes abdecken, kann die Körperpflegemittel-In­du­strie auf diese Ergebnisse zurückgreifen, ohne eigene Untersuchungen durchführen zu müssen.

Dagegen sind zur Absicherung des kosmetischen Fertigprodukts keine Tierversuche erforder­lich. Hier stützt sich die Sicherheitsbewertung überwiegend auf die Daten der bereits über­prüften In­­halts­stoffe. Um durch kosmetische Endprodukte ausgelöste Un­­ver­­­träg­lich­­kei­ten auszuschließen, steht ein brei­tes Spektrum methodischer Ansätze zur Ver­fü­gung. Sie machen Tierversuche grund­­­sätz­lich ver­­zichtbar.

Dass die Maßnahmen zum Verbraucherschutz ihren Zweck erfüllen, zeigen die vom IKW jährlich durchgeführten Umfragen zur Qualität und Sicherheit von Körperpflegemitteln. So kam es bei insgesamt 50,4 Milliarden verkaufter Packungen seit dem Jahr 1976 im Durchschnitt zu lediglich einer Unverträglichkeit, z.B. Hautreizung oder Allergie, pro eine Million verkaufter Packungen.

 

Mit freundlichen Grüßen

[Name geschwärzt]

An dieser Stelle fragte ich nach einer Veröffentlichung der vorangegangenen Email.

Sehr geehrte Frau [Name geschwärzt],

wir begrüßen es sehr, dass Sie sich des Themas „Tierversuche“ annehmen möchten. Gerne können Sie unser Statement veröffentlichen. Anbei finden Sie eine Stellungnahme, die den gleichen Inhalt hat, aber vielleicht für den Blog etwas besser verständlich, weil er leichter formuliert ist.

Beim Thema Tierversuche werden sehr viele halbe Thesen vermengt, die die Tatsachen nicht richtig wiedergeben. Es handelt sich um ein sehr emotionales Thema und wir verstehen, dass ihr Euch darüber ärgert, wenn Ihr Euch nicht richtig informiert fühlt.

Deshalb möchten wir Euch gern einige Informationen geben:

Fertigprodukte: Tierversuche für fertige Kosmetikprodukte sind seit 1998 gesetzlich verboten und werden von L’Oréal  sogar seit 1989 weder durchgeführt noch in Auftrag gegeben.

Rohstoffe: Vielleicht müssen wir erst einmal etwas genauer schauen, was ein Rohstoff überhaupt ist. Es ist nicht so, dass L’Oréal ein Rezept /eine Zutatenliste hat, auf dem verschiedene Rohstoffe stehen, die dann in Auftrag gegeben, getestet und geliefert werden.

Vielmehr gibt es eine ganze Industrie, die sich mit der Erforschung neuer Rohstoffe, zunächst völlig unabhängig vom späteren Einsatz, beschäftigt.  Diese Stoffe werden unter anderem auf ihre möglicherweise toxikologischen (giftigen) Eigenschaften getestet. Dazu gehört zum Beispiel die Frage, wie sich ein Inhaltsstoff auf die Fruchtbarkeit oder auf den Stoffwechsel auswirkt. Diese Untersuchungen sind für alle Stoffe gesetzlich vorgeschrieben, egal, in welcher Industrie und welchen Produkten sie später verwendet werden.  Je nach Ergebnis der Wirksamkeit und der anderen Eigenschaften, werden diese Stoffe dann für verschiedene Einsatzbereiche zugelassen. Für viele der gesetzlich vorgeschriebenen toxikologischen Tests gibt es zur Zeit noch keine Ersatzmethoden, das heißt, solche Methoden, die ohne den Einsatz von Versuchstieren verlässliche Ergebnisse liefern.

Auch wir möchten erreichen, dass Tierversuche nicht mehr notwendig sind, dieses Ziel liegt uns sehr am Herzen. Gleichzeitig möchten wir unseren Verbrauchern die höchstmögliche Sicherheit und Verträglichkeit unserer Produkte gewährleisten. Deshalb investieren wir seit über 20 Jahren viel Zeit und finanzielle Mittel, um für alle Tests Ersatzmethoden zu haben. Wir sind auch schon einen großen Schritt vorangekommen. Beispielsweise durch die Entwicklung einer künstlichen Haut, die wir für bestimmte Tests einsetzen können und die auch gesetzlich als Alternative anerkannt ist. Dieses Hautmodell, Episkin genannt, stellen wir übrigens auch anderen Herstellern aus verschiedenen Branchen zur Verfügung. Diese künstliche Haut ist so gut, dass sie sogar für Transplantationen eingesetzt wird. Dieses Hautmodell ist viel besser geeignet, die Auswirkungen auf „echte“ menschliche Haut aufzuzeigen.

Darüber hinaus suchen und bevorzugen wir bewusst Geschäftspartner, die sich den gleichen Werten und ethischen Verpflichtungen verschrieben haben wie wir.

Da das Thema Tierversuche neben vielen anderen Industrien auch  die gesamte Kosmetikbranche betrifft, befasst sich auch der Verband der Kosmetikindustrie mit dem Thema. Wenn Ihr Euch auch dort noch einmal informieren möchtet, hier der Link: http://www.ikw.org/pages/prodgr_details.php?info_id=211&navi_id=km&subnavi_id=verbraucher&page_title=Körperpflegemittel

Mit freundlichen Grüßen

L’Oréal Deutschland GmbH

Waschbär Ben

Kaffeekasse

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36 Kommentare

  1. Da war ich ja sehr gespannt. Immerhin einmal gerade aus ausgesprochen.

  2. Nuja…vorallem die zweite Mail deckt sich komplett mit dem Was MNY_de per Twitpic/Facebook letztens erst weitergegeben hat. Also im Groben nichts neues…

  3. ich traue denen trotzdem nicht. Er/Sie hat zwar geschrieben, dass keine Fertigprodukte und Blabla Hautzeugsens, aber von tierversuchsfreien Inhaltsstoffen wurde clever abgelenkt. für mich sind DIESE defenitiv getestet, sonst hätten die ja einfach „Ne, machen wir nicht“ geschrieben.

  4. Elli

    Ich finde gut das die das mal erklären…
    die rohstoffe weden ja genauso getestet wenn sie in keine ahnung.. suppe kommen ._.
    also brav MNY weiter kaufen :P

    • Danke für deinen Kommentar. :)
      Aber ist es dann nicht sinnvoller Loreal, MNY etc. zu meiden und tierversuchsfreie Firmen zu unterstützen? Bei der Suppe sieht es ja ähnlich aus, bloß ist beim Essen kaum Jemand konsequent. Bei der Kosmetik sollte dies aber doch weniger ein Problem sein, finde ich.

      Liebe Grüße

  5. ansasa

    also, man korrigiere mich bitte (!!), aber wenn ich das richtig verstanden habe, ist es unmöglich tierversuchsfrei zu kaufen, da es Gesetze, Vorgaben und Richtlinien gibt, die vorschreiben, dass neue Rohstoffe getestet werden müssen.

    Heißt also, dass Unternehmen, die sich als tierversuchsfrei bezeichnen, eigentlich nur nicht innovativ genug sind bzw. nicht liquide genug, um sich an der Forschung zu beteiligen. Jeder Rohstoff war allerdings irgendwann mal „neu“ und unerforscht und wurde also auch getestet.

    Ich will hier gar nicht Großkonzerne schön reden, sondern versuche aktuell mir eine möglichst realitätsnahe Meinung zu bilden und so hab ichs bis jetzt mal verstanden… Kommentare super gerne erwünscht!

    • Kaddi

      Ja und nein. natürlich profitieren firmen, die selbst keine keine tierversuche an neuen substanzen durchführen, von der forschung der großkonzerne, loreal hält zb glaube ich auch recht viele patente auf kosmetische inhaltsstoffe. diese werden dann jahre später von den tierversuchsfreien firmen eingekauft – das ist natürlich scheinheilig. will das aber gar nicht verteufeln. der kosmetikmarkt lebt eben wie alle märkte im kapitalismus von der innovation, und da kommen gesetzestexte nur schwerlich hinterher.
      das problem ist nämlich, dass die gesetzlichen rahmenbedingungen so sind, dass die forschung so ablaufen muss, d.h. dass neue rohstoffe, welche ja auch in nichtkosmetischen produkten (medizin!) vorkommen können, an tieren getestet werden müssen. diese praxis halte ich generell für unsinn, denn: wenn ein stoff in hoher konzentration in ein kaninchenauge/ohr geschmiert wird, heißt dass noch lange nicht, dass er in 1% konzentration am arm die gleiche wirkung entfaltet – mal ganz plakativ formuliert. die organismen unterscheiden sich ja schon und mE keinen wirklichen Rückschluss zu – aber das ist etwas off topic… anyway solange die meisten kosmetischen inhaltsstoffe der chemikalienrichtlinie REACH der EU unterliegen, wird sich die situation nicht ändern. eher verschlechtern, denn im zuge der neubewertungen werden erneute tierversuche notwendig sein, schätzungen gehen in die millionen.. das ganze ist also in einen pharma-kosmetisch-toxikologisch-industriellen komplex eingebettet, dem sich der verbraucher schwer entziehen kann.
      beste grüße
      kaddi

      • Hey Kaddi,
        danke für deine Beiträge. Ich gehe mit dir konform.
        Letztendlich hat der Konsum viel mit Vertrauen zutun. Wir konsumieren und glauben an ein bestimmtes Image der jeweiligen Firmen. Firmen von denen wir ein schlechtes Bild haben, meiden wir. Und genau das ist der Punkt, wie ich eben schon sagte. Da spielt Vertrauen eine riesengroße Rolle.
        Von vorne herein können wir unsere Auswahl durch verschiedene für uns wichtige Faktoren eingrenzen.

        Liebe Grüße,
        Erbse

  6. Kaddi

    was ich vergessen habe: man kann das problem umgehen, indem man nur von firmen kauft, die nicht auf innovation setzen, also auf altbewährte rohstoffe zurückgreifen, das wären dann zb naturkosmetik oder ganz simple cremes auf mineralölbasis. bei solchen stoffen ist wohl keine weitere überprüfung notwendig. naturkosmetik ist da vll noch die bessere wahl, denn ich glaube kaum, dass mandelöl irgendwann mal im auftrag einer nk firma an tieren getestet wurde. schmiert man sich ja schon seit jahrtausenden auf die haut. mineralöl vor 1990 (oder beliebiger stichtag) schon eher, wird ja auch erst seit gut 100 jahren (?) in der pflege eingesetzt. insofern profitieren firmen, die zwar nicht selbst testen, aber auf bestimmte forschungsergebnisse zurückgreifen natürlich von früheren tests.

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  10. Dennis

    L’Oréal bestätigt, neue Rohstoffe von anderen Herstellern im Tierversuch zu testen. Statement: „Kommen in einer Rezeptur neue Inhaltsstoffe zum Einsatz, sind die Rohstoffhersteller für den Nachweis der Sicherheit verantwortlich. Sie führen auch die toxikologischen Grunduntersuchungen zum Arbeits- und Um­welt­schutz durch. Diese Untersuchungen sind zwingend vorgeschrieben und kön­nen zum Teil nur im Tier­­­ex­pe­ri­ment erfolgen.“

  11. Sven

    Auch ich bin gegen Tierversuche, ABER ich denke, ihr verdreht alle etwas die Realität. Wenn das stimmt was Loreal schreibt, das ALLE neuen Stoffe getestet werden müssen, egal was man später damit macht, dürftet ihr überhaupt gar nichts mehr von keiner Firma in keinem Bereich (ob Kosmetik, Kleidung, Haushalt) kaufen, denn ihr wisst ja gar nicht, wo die gleichen Stoffe noch drin sind.
    AUSSERDEM sind alle tierversuchsfreien Unternehmen Nutznießer und scheinheilig. Ohne Konzerne wie Loreal würde es überhaupt kein Unternehmen geben, dass sich jetzt mit tierversuchsfreien Produkten rühmen kann, da irgendjemand ja die Forschung vorher betreiben muss. Ihr straft mit eurem Loreal-Boykott also das Unternehmen, dass andere tierversuchsfreie Unternehmen ohne eigene Forschung erst möglich macht.

    • Hallo Sven,

      danke für deinen Beitrag. Wenn du magst, schau doch mal in unsere FAQ: http://www.kosmetik-vegan.de/erbse/faq-tierversuche-in-der-kosmetikindustrie/
      Es gibt so viele altbewährte Rohstoffe, dass Tierversuche in keinster Weise nötig sind. Tierversuche für Kosmetik ja eigentlich generell nicht.
      Dass viele Stoffe in der Vergangenheit getestet wurde, die heutzutage auch (zum Teil) von eigentlich tierversuchsfreien Firmen genutzt werden, stimmt natürlich. Deswegen gibt es zahlreiche Firmen die sich dazu verpflichtet haben, keine Rohstoffe einzusetzen die bis zu einem bestimmten Stichtag (bei vielen ist es 1979) im Tierversuch getestet wurden. Es gibt reichlich Firmen und kleine Manufakturen, die absolut auf Tierversuche verzichten.

      Liebe Grüße

  12. Jen

    Wahnsinn, wer alles von L’oreal aufgekauft wurde. Ist zwar nichts Neues, aber sieht schwarz auf weiß nochmal anders aus.

    Die Grenze, wo wirklich noch Tierversuche nötig wären und wo nicht ist seit jeher verwischt. Man braucht sicherlich keine 20 Kopfschmerzmittel zur Auswahl. Ob das Ultra-Supi-Dupi-Gamma-Extra-Und-Intracellulär-Matrix-Wunder-Dingsbums-Molekül extrahiert aus einer seltenen Pflanzenart, die nur im Himalaya wächst und ein Durchbruch in der Anti Aging Forschung darstellt, daher auch zum Patent angemeldet wurde wirklich nötig ist, ist fraglich. Vor allen Dingen, weil im nächsten Jahr dann der nächste Durchbruch angekündigt wird. Ich denke, es ist besonders bei Kosmetik einfach, auf Tierversuche zu achten bzw zu verzichten. Denn Naturkosmetik hat sehr aufgeholt. Ausser bei Sonnencreme kann sich Naturkosmetik meiner Meinung nach mit konventioneller Kosmetik messen. Auch, wenn ich es nicht für nötig halte jeden Trend in naturkosmetische Rezepturen zu übersetzen.

    Für mich ist das Statement nicht gradeheraus, denn sie schreiben erst, sie machen schon seit Ende der 80-iger Jahre keine Tierversuche mehr und danach zählen sie die ganzen Ausnahmen auf- und das auch nicht direkt und offen.

    Abgesehen davon- das hat nichts mit L’oreal zu tun- sind Tierversuche ja eine Sache. Wie man die Tiere hält und wie man sie behandelt, ist dann wieder eine ganz andere Sache. Und auch da spart die Forschung meiner Meinung nach an unhumanen Ecken. Es ist unbestritten, dass Tierversuche in manchen Bereichen, wie Pharmaforschung nötig sind, aber das rechtfertigt nicht, wie die Tiere gehalten und behandelt werden.

  13. Jen

    Ups, mir ist gar nicht aufgefallen, dass der Artikel schon so alt ist :)

  14. Jen

    Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich habe jetzt verstanden, warum die Kommentare älter sind, als der Post ;)

  15. Pingback: Kurzwort: Finnischer Blaubeerkuchen bei Hilla, Skandal um Lime Crime, Patreon und RTL | Blanc et Noir – Vegan Beauty Blog

    • Ina

      Der Artikel ist definitiv informativ, zeigt jedoch nur ein weiteres Beispiel von Leuten, die sich geschickt aus der Affäre ziehen konnten. Eine solche Geschichte ist gewiss kein Einzelfall. Meiner Meinung nach, ist die Aussage, mit welcher du den gesamten Konzern verteufelst, zu radikal.
      Ich kennen niemanden, der gerne zu gibt, dass seine Vorfahren Teil der Nazis waren. Keiner wollte damals aus Überzeugung gehandelt haben, sondern nur aus Angst und dem Wunsch sich selber und seine Familie zu erhalten. Die Methoden Schullers und seinee Tochter sind meiner Meinung nach weder besser noch schlimmer als anderer, die zu dieser und der darauf folgenden Zeit profitiert haben.
      Jede Familie und jede Firma hat ihre Vergangenheit. Nur weil jemandes Großvater oder Urgroßvater Nazi war, kann man nicht darauf schließen, dass dieser deshalb auch einer ist.
      Ich finde viel wichtiger, wie der Konzern jetzt handelt und unfer welchen ethischen Leitbildern er agiert.
      Der Artikel gibt daher mir persönlich, unter diesem Aspekt, einen weiteren Denkanstoß und ein Kriterium, zur Auswahl der Konzerne, die ich durch meine Käufe unterstütze, der ich bisher definitiv zu wenig Beachtung geschenkt habe.

  16. sab

    Puh, danke für die vielen Infos. Habe zu Weihnachten Creme bekommen, wo ich bisher eigentlich meine Naturcreme gefunden habe. Aber ich hätte die L’Oreal schon mal getestet. Aber nachdem ich das gelesen habe… Schade, aber obwohl ich nicht vegan bin, schaue ich schon, was ich mir ins Gesicht schmiere. Und eine Nazivergangenheit möchte ich auf gar keinen Fall dort haben. :(
    Sab.

  17. Emi

    hallo,
    mich würden diese bestimmten Inhaltstoffe sehr interessieren, welche von Tieren getestet worden sind. Wäre sehr lieb, wenn du mir ein paar nennen könntest
    Liebe Grüße

  18. Was genau ist denn jetzt mit Nyx? Die stehen auf Petas Liste zu Kosmetik ohne Tierleid…habe an Nyx bereits 2 Emails gesendet aber bisher keine Antworten erhalten was mich irgendwie ziemlich nervt…

    • Tinki

      Das ist so eine Sache.. Mit Nyx ist es wie mit Body Shop. Das Unternehmen ist eigentlich frei von Tierversuchen, aber gehört eben zu Loreal. Bei Urban Decay das gleiche. Bei peta wird empfohlen, die Produkte weiter zu kaufen, um die Marken in ihrer Tierversuchsfreiheit zu unterstützen und Loreal ein Statement zu setzen. Wie man das handhabt, muss wohl jeder für sich entscheiden. Ich finde das auch schwierig. Besonders Nyx reizt mich auch sehr :(

  19. Meli

    Ausgerechnet Stella McCartney setzt auf die :o? Die ist doch Veganerin mit veganem Modelabel. Hat die nicht selber genug Geld oder warum gehört sie zu L’Oréal?

  20. ChiChi

    Bitte The Body Shop updaten, die haben sich wohl wieder freigekauft.

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