Übersicht: Alternative Haarwäsche

Da ich regelmäßig Fragen über die Haarwäsche ohne Shampoo gestellt bekomme und es da nun wirklich viele Möglichkeiten und Wege gibt, habe ich mich dazu entschlossen eine kleine Übersicht zu tippen. Vielleicht ist sie für den ein oder Anderen hilfreich. Wenn ihr Ergänzungen habt, nur zu! Ich freue mich auf eure Tipps. Eure Kommentare sind stets ein Mehrwert und ich empfehle jedem neuen interessierten Leser mal in die Kommentare unter den Artikeln zu stöbern, oft finden sich dort weitere gute Ratschläge. Danke, ihr seid klasse! – Warum ich mich  Anfang 2011 entschied nie mehr mit Shampoo zu waschen, könnt ihr HIER nachlesen. Nicht für jedes Haar ist jede dieser Methoden geeignet. Probiert euch einfach mal durch. Schaden kann es nicht. :)

(c) by cjc7664

Lavaerde (Wascherde)

  • nicht zu verwechseln mit Heilerde, kann zwar auch verwendet werden, hat nach den Erfahrungen einiger Leser und mir aber keine so stark reinigende Wirkung, Haare wirken schneller strohig, unkämmbar, ist aber für mein Haar zumindest gut mit Lavaerde zu mischen, ist trotzdem pflegend, alternativ super als Gesichtsmaske
  • Lavaerde ist flexibel, man kann viel experimentieren und beim Anrühren (Wasser + Lavaerde = relativ flüssige Masse, kurz quellen lassen) einige Mittelchen nach Wunsch hinzugeben: Möglichkeiten sind unbegrenzt, Beispiele: Duftöle, Bier (zum Artikel), Öle (Olivenöl, Distelöl, Amlaöl etc.), Kräuter und Tees
  • kann auch als Haarmaske, Haarkur über viele Stunden im Haar gelassen werden
  • Bezugsquellen: Reformhaus, Bioladen, Internet (ich nutze zb die Lavaerde von Logona)
  • zum Lavaerde-Artikel auf Blanc et Noir

 

Waschnüsse

  • flexibel, man kann mit Waschnüssen alles reinigen, auch Wäsche und Geschirr
  • Nussschalen mit etwas Druck zerkleinern und je nach Rezept verwenden, Waschnussrezepte gibt es einige. Ich mache es ganz simpel: in geeignete alte Shampooflaschen ein paar wenige Nussschalen geben, heißes Wasser drauf und so einige Tage (nicht in der Sonne!) stehen lassen, ab und zu schütteln – Danach einfach ab auf die Haare, schäumt relativ gut, gründlich wieder ausspülen
  • weitere Waschnussrezepte: zum Beispiel auf http://www.ruten-geher.com/html/indische_waschnusse.html
  • wem die Konsistenz zu flüssig ist, kann das Waschnussshampoo mit Guarkernmehl, Xanthan oder Johannisbrotkernmehl verdicken
  • Bezugsquellen: Drogerie, Reformhaus, Bioladen, Internet (eventuell auf Gütesiegel achten, Bio, Fair etc.)
  • Edit vom 27. August 2013: Mittlerweile ist ein ausführlicher Artikel zur Waschnuss als Haarwaschmittel erschienen: DIY: Selbstgemachtes Shampoo aus Nüssen

 

Seifenkraut

  • wird bereits seit der Jungsteinzeit von Menschen verwendet
  • schäumt und reinigt verlässlich
  • Rezept: etwa 100 Gramm Seifenkraut in einem halben Liter Wasser aufkochen, bis sich das Wasser in etwa halbiert hat, danach das Kraut abseihen und die Flüssigkeit in Flaschen füllen
  • wem die Konsistenz zu flüssig ist, kann das Seifenkraut mit Guarkernmehl, Xanthan oder Johannisbrotkernmehl verdicken
  • Bezugsquelle: Apotheke (lateinischer Name: Saponaria officinalis)

 

Natron

  • (Kaiser-)Natron ist kein handelsübliches Backpulver
  • schäumt ganz leicht, zuerst vielleicht etwas ungewohnt
  • Ich gebe einen Esslöffel Natron in eine Tasse warmes Wasser, lasse das Natron sich dort etwas auflösen, bei langem Haar würde ich die Menge verdoppeln, mache ich auch meistens. Einfach gut in den Haaren verteilen, kurz einwirken lassen und sehr gründlich ausspülen.
  • Unbedingt eine saure Rinse danach! Ich nehme zb eine Apfelessigrinse: 1 Esslöffel Apfelessig auf eine Tasse Wasser, kann auch in den Haaren drin bleiben, je nachdem wie eure Haare das so mögen – Mehr zu Rinsen: HIER
  • Natron zieht eventuell Farbe, aber dafür auch die ganzen Silikone aus dem Haar
  • nicht zu häufig anwenden, je nach Haarstruktur höchstens einmal in der Woche
  • Bezugsquellen: Drogerie, gut sortierter Supermarkt, Internet
  • mein erster Natrontestbericht

 

(farbloses) Henna

  • Pflanzenhaarfarbe, gibt es in vielen Naturtönen aber auch farblos
  • bei sehr hellem Haar kann auch farbloses Henna ein leichten Rotstich hinterlassen
  • geeignet für schnell fettendes Haar –> Haare müssen seltener gewaschen werden | trockenes Haar braucht hinterher viel Feuchtigkeit z.B. durch eine Ölkur o.Ä.
  • wie auch Lavaerde ist das Hennapulver mit Wasser anzurühren, es ist genauso flexibel und man kann nach Belieben andere Rohstoffe mit hinein mischen (z.B. Öl oder Tee)
  • Henna eher gelartig anrühren, nicht zu flüssig, sonst tröpfelt es schnell vom Kopf
  • Mehrer Stunden (auch über Nacht) im nassen oder trockenen Haar lassen und erst dann ausspülen, Wärme erzeugen indem man zb Frischhaltefolie, Mülltüten oder ähnliches plus Handtuch um den Kopf wickelt
  • Henna ist eigentlich ein Färbemittel (wenn nicht farblos), kann aber eine Haarwäsche gut ersetzen, ich wasche mit Henna etwa alle 4 Wochen
  • Bezugsquellen: Drogerie, Reformhaus, Bioladen, Internet (auf die Inhaltsstoffe achten!)
  • zum Henna-Artikel auf Blanc et Noir

 

Nur Wasser

  • die Haarwäsche wird allgemein hinausgezögert
  • sehr schonend für empfindliche Kopfhaut
  • die Kopfhaut produziert nach einer Gewöhnungszeit immer weniger sogenanntes Sebum (Hauttalg) und die Haare fetten dadurch natürlich weniger
  • Haare gründlich mit Wasser spülen
  • bei eher trockenen und gewellten/gelockten Haaren ist die Umstellung womöglich erträglicher :)

 

Gar nicht waschen

  • auch „Sebum only“ oder NW/SO (No Wash/Sebum Only) genannt
  • Sebum, also Hauttalg wird von der Kopfhaut produziert (mehr dazu: Klick) und überzieht das Haar mit einem pflegenden Schutzfilm. Umso mehr man das Haar wäscht, desto mehr Sebum produziert die Kopfhaut.
  • Das Haar gar nicht zu waschen erfordert in den ersten Monaten viel Disziplin und Durchhaltevermögen. –> Haare eventuell in dieser Zeit öfter zu einem Dutt oder Zopf gebunden tragen, Mützen, Hüte etc. – Könnte sonst Probleme im Beruf geben ;)
  • Das Sebum wird regelmäßig mit den Fingern oder geeigneten Kämmen vom Haaransatz in Richtung Haarspitzen massiert. –> mechanische Reinigung
  • Im Langhaarnetzwerk finden sich viele viele Informationen und Erfahrungsberichte zu dieser Methode. Ich bin immer noch sehr fasziniert davon, schrecke aber selbst bisher vor diesem Experiment zurück. –> Zum Langhaarnetzwerk

 

Und was ist mit Spülungen und Co?

Schaut doch mal hier vorbei: Von sauren und anderen Rinsen

 

Was es noch zu sagen gibt:

  1. Weniger ist manchmal wirklich mehr!
  2. Die Werbung der Kosmetikindustrie suggeriert uns, dass tägliches Haarewaschen nötig sei und stellt dementsprechende Produkte her. –> Abhängigkeit –> Viel Müll (Plastik und Chemie), Chemikalien verschmutzen Wasser
  3. Werbung = keine sachliche Information
  4. Chemikalien in üblichen Shampoos werden über unser größtes Organ, die Haut, aufgenommen und verbleiben zum Teil in unserem Körper.
  5. Zu häufiges Waschen und „schlechte“ Shampoos können die Kopfhaut irritieren, dadurch entstehen Schuppen, Pilze, fettiges Haar, Haarausfall etc. – Gebt eurer Kopfhaut die Chance wieder in ein Gleichgewicht zu finden.

 

Zum Schluss möchte ich noch allgemein zum Thema Haare diese Webseite empfehlen: Kupferzopf.com

Wie wascht ihr eure Haare? Tipps, Tricks, Ergänzungen? :)

Waschbär Ben

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111 Kommentare

  1. Rana

    Ich hatte schon immer Probleme mit kommerziellen Haarreinigern… Schuppen, Jucken, Fitze und dergleichen. Am besten tut mir Regenwasser (also dusche ich oft im Regen)oder das Wasser aus einem See (…oder gehe schwimmen) oder einer Quelle, ganz ohne irgendwas und ab und zu ein bißchen Kokosöl, habe allerdings von Natur aus sehr trockenes Haar. Hier geht das aber auch, wohne seit ein paar Monaten in SL

  2. Margit

    Hallo,

    ich bin gerade dabei, mein Badezimmer umweltfreundlicher zu gestalten!
    Angefangen habe ich jetzt mit dem Haarwaschmittel:
    Anstatt Shampoo:
    1.) rühre ich mir irgendwas (Birkenblätter, Tee..) mit Natron an
    2.)oder ich benutze Heilerde (ggf. mit Zusätzen wie Kräutertees, ä. Öle, etc)

    Und jetzt meine Frage, wenn’s schnell geh’n muss:
    ich hätte gerne noch ein Stück Seife für die Ganzkörperpflege, incl. Haarwäsche!
    FRage: MUSS ich Haarwaschseifen nehmen oder kann ich auch irgendeine x-beliebige Seife nutzen?
    Bevorzugen würde ich natürlich vegane seife, aber würde THEOREISCH auch stinknormale Seife funktionieren?
    Und muss ich nach der Haarwäsche mit Seife unbedingt eine Rinse machen?

    Danke für’s Antworten!
    Ciao, Margit

  3. Anna

    Ich habe jahrelang meine Haare mit Ei gewaschen. Zunächst nur 1x monatlich, danach graduell immer öfter, bis ich sie nur noch dann mit Shampoo wusch, wenn ich kein Ei in der Nähe hatte. Ganzes Ei verquirrlen, eventuell mit Rum oder Essig, dann in die trockenen Haare einmassieren und ausspülen.

    Der Effekt war super – ich musste meine Haare nur ca. alle 3-4 Tage waschen, sie glänzten und waren dick und gesund.

    Mein jüngster Exfreund beschwerte sich jedoch öfters über den „Wirtshausgeruch“, der seiner Meinung nach Resultat meiner Haarwäschemethode war. Ich roch zwar nichts davon, stieg aber ihm zuliebe dennoch auf Shampoo um – zumindest wenn ich wußte, er würde bei mir übernachten. Mit Shampoo [Naturkosmetikmarke!] musste ich meine Haare allerdings spätestens alle 2 Tage waschen, was natürlich mühsam war. Noch dazu waren sie weder fest, noch glänzend und fielen in Büscheln aus.

    Ich habe einige ältere Verwandte, die sich ihre Haare 3-4x im Jahr waschen (bzw. eine 90-jährige Tante hat sich ihre Haare seit ca. 7 Jahren nicht mehr gewaschen). Die haben alle wunderschöne feste Haare. Andere (ca. Gleichaltrige), die im Altersheim wöchentlich gebadet werden, haben nur noch wenige „Federn“ übrig.

  4. Pingback: DIY: Selbstgemachtes Shampoo aus Nüssen | Blanc et Noir – Vegan Beauty Blog

  5. Pingback: Schöner Haaretrocknen | Suschna

  6. Anntin

    Ohne Shampoo waschen war bis hierhin nur eine wage Idee in meinem Kopf, aber deine Artikel wecken in mir wirklich die Lust, das mal zu versuchen.
    Mein Problem ist allerdings, dass ich locker 2-4 Abende die Woche im Schwimmbad verbringe, was meine Haare a)ziemlich angreift und ich b)den Chlorgeruch wieder loswerden will/muss. Hätte vielleicht jemand eine Idee, wie dieses Problem zu handhaben wäre?:)

    • Liebe Anntin,

      vielen Dank! :)
      Ich selbst gehe nicht schwimmen, daher kann ich dazu nichts beitragen. Aber vielleicht ist unser den Leser/innen noch Jemand der dazu etwas sagen könnte?

      Liebe Grüße,
      Erbse

    • Ich mache mir regelmäßig eine Haarkur mit Avocado, evtl Zitronensaft und/oder kokosöl. Sehr feichtigkeitsspendend, macht das Haar glänzend und geschmeidig.
      Früher machte ich mich etwas Honig rein. Den lasse ich inzwischen weg. (Vegan)
      Mit Shampoo machte ich die Kur einmal die Woche. Aber da wusch ich meine haare auch alle zwei Tage. Hab sehr lange und viele Haare.
      Hilft sicherlich auch bei Chlorgedöns.

  7. Ute

    :) ich bin inzwischen bei lo poo bis no poo angekommen – weil es auch bei lockigen Haaren einfach besser kommt :) lo poo bedeutet ab und zu mit einem milden Shampoo zu waschen, no poo heißt, nur mit Spülung ca 1x pro Woche die Kopfhaut zu reinigen (samt Massage um das Sebum zu verteilen), sonst nur die Längen.. und zum Abschluss wasche ich meine Haare noch kurz mit kaltem Wasser ab, das sorgt für ganz tollen Glanz. Ich muss gestehen, dass ich mich gerade mal wieder durch Spülungen teste und momentan wieder bei der Lockenspülung von Balea Professional bin (die ist vegan und silikonfrei, aber halt keine Naturkosmetik). Das optimale Rezept für meine dicken, lockigen Haare habe ich noch nicht gefunden, da sie recht leicht trocken und strohig aussehen, wenn ich was anderes probiere.. ich hätte Lust, Natron mal auszuprobieren, aber traue mich doch nicht so :) macht das meine Haare dann nicht zu trocken usw

    • Hallo Ute :)

      Ich würde es super spannend finden, wenn du als Person mit lockigem Haar über deine Erfahrung mit Natron berichten könntest, sofern du es demnächst mal ausprobierst. Ist ja doch eine ganz andere Haarstruktur als meine.

      Liebe Grüße,
      Erbse

  8. May

    Ah was für eine tolle Übersicht, bin noch ganz am Anfang und suche noch meine perfekte Kombi. Ich habe aber auch noch Probleme geeignete Produkte zu finden. Ich mag es nicht so online zu bestellen aber wenn es nicht anders geht … Mal sehen vielleicht finde ich was in der Gegend.

    • Liebe May,

      vielen Dank. :) Na, dann hast du ja eine ganze Menge zu entdecken! Ich wünsche dir dabei viel Spass.

      Mittlerweile könntest du einige der Dinge auch in den Läden vor Ort finden. Waschnüsse zb im Müller, Bioläden, DM Drogerie und Reformhäuser. Kräuterpulver von Khadi zb in Bioläden oder Kräuter pur in der Apotheke. Natron findet sich eigentlich überall. Von Supermarkt bis Drogerie.

      Liebe Grüße

      • Eosinophila

        Von Waschnüssen kann ich nur abraten. Ja, sie sind umweltfreundlich, vegan etc. Aber seit in unseren Breitengraden die Waschnüsse angekommen sind, gibt es in Indien eben Probleme.

        Dort war es das Waschmittel der Armen, die sich das heute nicht mehr leisten können, da die Preise, durch die Exporte hierher gestiegen, sind.

        Als Alternative…günstig, vegan, umweltfreundlich…Rosskastanien! Gehackt mit heißem Wasser übergossen oder über Nacht eingeweicht. Der gleiche Effekt.

        Habe mit Rosskastanien neben Shampoo, schon Waschmittel und Duschgel hergestellt!

        LG
        Eos

  9. DancingBlueberry

    Hi,

    vielen Dank für die Vielen Tips und Rezepte!
    Habe gestern zum ersten Mal die Haarwäsche mit Natron und anschließender saurer Rinse mit Apfelessig ausprobiert – bin sehr begeistert – die Haare waren danach super leicht kämmbar und schön weich! Habe fürs nächste Mal grade meine Waschnüsse mit Wasser und Apfelessig angesetzt, bin gespannt wie das klappt…
    Großes Lob für diesen umfangreichen Blog :-)

    Ganz lieben Gruß!

  10. Hallo,
    hm, ich war mal krank und hatte drei Tage die Haare nicht gewaschen und nach dem Waschen waren sie richtig schön und fluffig. Aber auf Dauer wäre das nichts für mich, ohne zu waschen. Daher meine Frage:“Gibt es im Alnatura-Laden eine Seife für häufiges Waschen, du erwähntest in einem deiner Berichte was von Olivenseife?“ Kannst du mir da eine empfehlen, entweder aus dem „dm“, „Rossmann“, „Müller“ oder eben aus dem Reformhaus oder aus dem Alnatura-Laden, denn online bestellen mag ich nicht so gerne.
    Lieben Dank im voraus für deine Hilfe!
    Schönen Gruß,
    S.
    P. S.: Du hast traumhaft schöne Haare!

  11. Pingback: Experiment #1: nie wieder Shampoo! Teil 2 – okay kein Shampoo – und jetzt? | prettylittlelari

  12. Laura

    Ich bin heute zufällig auf deinen Artikel gestoßen, in dem du von deinen 500 Tagen ohne Shampoo berichtest. Ein sehr interessanter Ansatz, den ich ab morgen direkt ausprobieren möchte.
    Dazu eine Frage. Ich habe für mich überlegt, komplett auf Shampoo zu verzichten und nur mit Wasser zu waschen. Allerdings färbe ich so ca. alle 2 Wochen meine Haare mit Flamingo Pink von Directions nach. Bisher habe ich die Directions Farbe immer mit der gleichen Menge Pflegekur gemischt, um gleich noch eine Pflege mit auf das Haar wirken zu lassen.
    Hast du vielleicht eine Idee, womit oder wie ich meine Directions mischen könnte, um hier Shampoo-frei eine pflegende Wirkung zu erzielen?

  13. Grünschnabel

    Hallo Erbse,

    ich möchte den Plastikabfall im Haushalt so weit es geht vermeiden und dabei ist mein wohl grösstes Projekt das Thema Haarpflege, bzw. meine Lieben, die sich von mir aufgrund von Sturheit (Mann) oder Pubertät (Tochter) überhaupt nichts sagen lassen!
    Anmerkung: mein Mann hat fast eine Glatze, kauft sich aber immer wieder billige Shampoos. Zum Ausgleich für seine sehr empfindliche und juckende Kopfhaut kauft er sich dann auch noch billiges Haarwasser oder jetzt Klettenwurzelöl (mit ERDÖL drin!!). Sprich: Also alles in PLastikflaschen und auch noch Gift für die Kopfhaut und die restlichen Haare.

    Meine Tochter (15) fällt halt noch viel auf die Versprechen der Werbebranche ‚rein, ABER sie wäre mit veganer Kosmetik zu überzeugen!!

    Was ich probiert habe:
    1.) Selbstgerührtes Shampoo (Hobbythek und Spinnrad):
    früher hatte ich mir meine Shampoos selbst gerührt, aber meinem Mann roch das nicht gut genug und schäumte auch zu wenig! Also habe ich das Ganze aufgegeben, weil mir die Rohstoffe immer wieder schlecht wurden und das auf Dauer ganz schön ins Geld ging.

    2.) vegane Naturkosmetik:
    ist meinem Mann in der Anschafgfung zu teuer und ja leider auch meist nur in Plastikflaschen zu kriegen

    3.) alternative Haarwäschen: ob nun Lavaerde, Heilerde, Natron, Roggenmehl o.ä.: alle dieser Methoden brauchen zusâtzlich Zeit zum Rühren oder Quellen und die hat meine Tochter nicht, da sie eh schon um 5h15 aufstehen muss. Ganz zu schweigen von meinem Mann, der ja den konventionellen Schaum braucht.

    Ich bäuchte also für Mann und Tochter eine Haarwaschmethode, die SCHNELL geht, gut SCHÄUMT UND gut riecht, und die trotzdem ohne Plastikflaschen auskommt? (UND: die man ggf. jeden Tag anwenden kann, da meine Lieben ja unbedingt den verdammten Duft von frisch gewaschene Haaren wollen).

    Das erste, das mir einfällt ist nun Haarseife, aber dann braucht man ja wieder eine saure Rinse und das dauert meinen Lieben zu lang.

    Das Zweite: Seifenkraut? Kommt das aus heimischen Gefilden? Und kann ich die evtl. mit ätherischen Ölen oder Eau de Toilette oder Parfüm beduften, damit sie auch von Mann und Tochter akzeptiert werden?
    Und kann man damit Shampoo auf Vorrat herstellen? Zum Beispiel eine Flasche mit 250ml oder so?

    Oder was würdest Du uns empfehlen?
    Am besten sollte es auch noch preislich NICHT die Alverde-Produkte übersteigen……

    Du hast auf den Alternativen zur Haarwâsche übrigens die Alepposeife ‚rausgenommen. Wegen dem Krieg? Aus moralischen und/oder logistischen Gründen? Ich habe noch ein Stück Alepposeife zu Hause, allerdings keine spezielle Haarseife. Könnte wenigstens ICH die auch für die Haare benutzen? Brauche ich dann hinterher auch eine saure Rinse?
    (Ich würde diese Alepposeife allerdings auch nur aufbrauchen wollen und mir keine neue zulegen wollen, weil ich ausser den Kriegsgründen auch den langen Transport nicht für besonders umweltfreundlich halte).

    Ich wäre Dir seeehr dankbar, wenn Du mir helfen könntest, denn ich finde es schrecklich, Woche für Woche leere Plastikflaschen aus dem Bad zu räumen!

    Liebe Grüsse,
    Grünschnabel

  14. Christine

    Hallo Erbse,
    eine tolle Seite hast Du! Ich habe direkt mit dem Eigenversuch angefangen, als ich vor 2 Wochen auf Deinen Blog gestoßen bin.

    1. Wäsche mit Roggenmehl:

    – sauberes, weiches Haar
    – angenehmer Geruch nach dem Waschen (hätte ich nicht gedacht, denn die angerührt Masse riecht zumindest fragwürdig…)
    – entspannte Kopfhaut

    Negativ: Rückstände im Haar, sieht auf dunklem Haar aus wie Schuppen

    2. Lavaerde
    – sauberes Haar

    Negativ:
    – Längen trocken / strohig (hab die Masse auch in die Längen gearbeitet – werde das beim nächsten Mal weglassen)
    – Kopfhaut juckt nach einer Weile, fühlt sich trocken an

    Mein Probleme / meine Fragen:

    1. Was macht man im Urlaub? Zuhause stört mich der Aufwand nicht, aber das ganze Zeug in den Urlaub mitschleppen?

    2. Wäre hier eine Haarseife (Aleppo) eine Alternative?

    3. Kennst Du die Haarpflegeserie „less is more“? Sind wohl Österreicher und angeblich sind nur Pflanzenauszüge enthalten.

    Es wäre super, wenn Du Dich kurz zu meinen Fragen äußern könntest!

    LG und mach weiter so :-)

  15. Mie

    Ich hab jetzt nicht alle Kommentare gelesen, aber ich habe mal gelesen, dass man auch Kastanien statt Waschnüsse zum Wäsche waschen benutzen kann. Hat das mal jemand für die Haare ausprobiert? Wäre ja eine regionale Alternative

  16. Pingback: #ZeroWaste – Schokolade selber machen (vegan)

  17. Ich wasche mit Haarseife. Selbst hergestellt natürlich. Ab und zu noch mit Amla oder Shikakai. Durch deine Seite habe ich jetzt neue Ideen. Danke schön.

  18. Janina

    Hallo :)
    Durch meine no-poo Recherchen bin ich schon oft auf Deiner Seite gelandet. Hier stecke ich gerade in den Anfängen, bisher komme ich gut zurecht und freue mich immer wieder über deine tollen Infos!:)
    Aber interessant finde ich auch dass du mit Henny färbst. Auch ich bin im Ursprung blond, habe nun zwei Jahre mit Chemie dunkelrot gefärbt… nach acht Wochen Pause dann mit Henna ein paa Mal… Leider habe ich nie ein dunkles rot geschafft, keine satten Farben. Immer gab es diesen orangestich :/ Wie färbst du?
    Schöne Ostern!:)

  19. Ich mache mir regelmäßig eine Haarkur mit Avocado, evtl Zitronensaft und/oder kokosöl. Sehr feichtigkeitsspendend, macht das Haar glänzend und geschmeidig.
    Früher machte ich mich etwas Honig rein. Den lasse ich inzwischen weg. (Vegan)
    Mit Shampoo machte ich die Kur einmal die Woche. Aber da wusch ich meine haare auch alle zwei Tage. Hab sehr lange und viele Haare.

    Inzwischen bin ich bei Natron. Aber das trocknet meine Haare sehr aus. Dachte das legt sich mit der Zeit, aber da es nicht besser wird und die Avocado sehr sehr ‚fettet‘, passt das gerade nicht so gut zusammen. Deswegen bin ich auf der Suche nach einer Shampoo Alternative…

    Werde mir dann doch wohl mal sowas wie lavaerde bestellen müssen.
    Danke für die ausführlichen Informationen!

  20. Hallo Erbse, ich wasch seit Jahren mit lavaerde meine Haare. Ich habe in deinem Block viel über strohige Haare bei der Anwendung gelesen. Dazu würde ich gern ein paar tips geben wollen. Womit auch immer gewaschen wird, nur die Kopfhaut waschen, die haarspitzen komplett auslassen. Man kann vorm Waschen auch etwas kokosöl in die Spitzen geben. Das pflegt und Schütz zusätzlich. Mit Essig spül ich nicht mehr, ich hatte bedenken, das die Säure darin meine Haare austrocknet. Nach den vielen positiven Kommentaren werde ich es aber mal wieder probieren. Ich spül mit brennesseltee, das fördert das haarwachstum, mein Haar wirkt kräftiger und die farbansätze und graue Haare sind schlechter zu sehen. Der letzte spülgang sollte aber unbedingt mit kalten Wasser erfolgen, da sich nur so die haarschuppen wieder anlegen. Auch wenns zum Anfang Überwindung kostet, kaltes Wasser kurbelt auch die Kopfhaut an. Ich experimentiere grad mit unser heimischen roßkastanie rum. Bisher hat alles geklappt, nur gewaschen habe ich mich damit noch nicht. Wenn da vielleicht jemand Erfahrungsberichte hat? Vielleicht benutzt ja auch noch jemand Kaffeegrund als peeling? Meine Haut fühlt sich danach quietschsauber an, ich finde nur nichts darüber. Zum schluß möchte ich noch etwas anmerken, ich nehme mal die waschnüsse als Beispiel. Sie haben eine gute reinigungskraft, was sie weltweit als alternatives Waschmittel beliebt gemacht hat. Wenn man sich ein wenig mit ihnen beschäftigt, findet man folgendes: der Baum muß ziemlich alt sein, bevor er das erste mal Nüsse trägt. Was für mich dann den Einsatz chem Stoffe für Wachstum und so weiter nahe legt, wie sonst sollte sonst eine weltweite belieferung gewährleistet werden? Da es sie nur in bestimmten Regionen gibt, sind die Leute dort vor Ort in der Zwischenzeit gezwungen auf chemische Waschmittel zurück zu greifen, damit wir hier ökologisch waschen können. Als gleichwertige Alternative haben wir selbst roßkastanien oder auch Efeu vor der eigenen Haustür. Lg

  21. Söckchen

    Ich trage sehr lange und dicke Haare und hab das Waschnuss-Shampoo ausprobiert.
    Das hat mir trotz anschließender Spülung oder Kur die Haare verklebt. Ich hab zwar dann an der Rezeptur zweimal herumexperimentiert und meine Haare immer länger und intensiver ausgespühlt, konnte aber keine Verbesserung feststellen. Nun hab ich es nach über 3 Monaten aufgegeben. -.-

    Jetzt möchte ich das Seifenkraut-Shampoo versuchen, jedoch scheint keine der Apotheken in meinem Umkreis Seifenkraut zu führen. =/
    Auf Amazon ist mir das zum Ausprobieren mit über 5€ pro 100Gramm zu teuer.
    Es gibt aber ein Seifenkraut-Seifenstück, dass als Alternative für Gallenseife angepriesen wird.
    Kann man das auch zum Haare waschen verwenden oder ist das eher ungeeignet?

    Mit Lieben Grüßen,
    Söckchen

  22. Pingback: Un Kurabiyesi – Türkische Mehl-Plätzchen aus nur 3 Zutaten (vegan, palmölfrei)

  23. Pingback: Roggenmehl-Haarwäsche ohne Shampoo #no-poo | Wasteland Rebel

  24. Hallo,
    Ich habe dünne und sehr schnell fettende Haare, habe schon Haarseife (6% Überfettung) und Rinse, Waschnuss – und Kräuterpulver, Lavaerde und Babyshampoo ausprobiert. Die Seife hat mein Haar sofort strähnig gemacht und die anderen Methoden konnten das Nachfetten leider nicht hinauszögern. Wäre eine Seife mit einer geringeren Überfettung geeignet? Allerdings ist unser Wasser sehr kalkhaltig.
    Danke und Viele Grüße
    Julia

  25. tobsen

    Erst mal Danke für diese hilfreiche Seite. Ich bin auch gerade am rumprobieren mit Natron und werde mindestens auch noch Roggenmehl testen. In erster Linie würde ich aber gern meinen Haarwaschrhythmus (zur Zeit alle 2 Tage, weils einfach zu schnell wieder fettig wird) verlängern. Nur 1 mal pro Woche wäre schon super. Wie sind da eure Erfahrungen? Bekommt man den Rhythmus schon allein durch den Umstieg von üblichen Chemieshampoo auf Natron, Roggenmehl etc. verändert? Oder komme ich nicht daran vorbei, wirklich einige Wochen komplett ohne Shampoo(ersatz) zu waschen, bis sich die Haare neu reguliert haben?

    Grüße
    Tobsen

  26. Ruu

    SAPONARIA! Bin ich ein Trottelchen. Darauf hätte ich als Floristin ja auch mal selber kommen können. Könnte Dich gerade umarmen! Wenn das funzt, hatt mir das gerade ein riesen Problem vom Hals/Kopf geschafft und die Zero-Waste-Reise kann ohne Lush weitergehen.Diese Ätzsubstanzen will ich nämlich nicht mehr auf der Haut haben. Mal schauen ob Kräuter Kühne das auch hat.
    Danköööööö!
    LG, Ruu.

    • Liebe Ruu,

      manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. :)
      Freue mich, dass du es mal ausprobieren möchtest und wünsche dir viel Erfolg und Spass damit!

      LG

  27. Mathea

    Ich habe noch eine Frage :) kannst du mir sozusagen ein „Starter-Paket“ empfehlen? Also was man alles, auch für den Notfall zu Hause haben sollte. Die Grundausstattung sozusagen? Liebe Grüße

    • Hallo Mathea,

      oh, das ist nicht ganz einfach. :D Es kommt ein bisschen darauf an, was deine Vorlieben sind, was dein Haar mag/deine Kopfhaut verträgt und wie das Wasser so bei dir ist.
      Vielleicht hilft dir diese Übersicht weiter: http://www.kosmetik-vegan.de/erbse/ueber-4-12-jahre-ohne-shampoo/

      Ich glaube für den Einstieg würde ich immer zuerst Lavaerde (zb von Logona) empfehlen. :) Lässt sich ohne viel Aufwand einfach mit Wasser anrühren und es braucht nicht zwingend eine Spülung hinterher. Aber wie gesagt, es kommt drauf an.

      Liebe Grüße,

      Erbse

  28. Elisa

    Hallo ich wollte eigentlich nur mal fragen ob man auch einfach mit farbigen Henna waschen könnte

  29. Agnieszka

    Ich verwende seit einigen Wochen die Aleppo Seife für meinen ganzen Körper und die Haare. Meine ganze Familie ist auch schon davon begeistert. Meine Haare sind dünn und fetten schnell. Sorry, waren bis ich angefangen habe die Seife zu nutzen. Jetzt meine Haare fetten nicht so schnell, das Volumen ist einfach verrückt (vorher kein Volumen, wie ein Pfannkuchen auf dem Kopf liegend). Meine Haare sehen aus als ob ihre Menge sich verdoppelt hätte! Nach dem Waschen muss ich sie unbedingt mit Essig ausspülen und das ist nicht so toll, auch wenn ich nur wenig Essig einsetze, wirken meine Haare so etwas wie fettig. Ich vermute das liegt daran, dass sie nach dem agressiven Blondieren mit H2O sehr geschädigt sind. Die gesunden Haare sind aber nicht so spröde und bei denen die Seife und Essig Spülung wirken Wunder. Ich muss halt meine Haare einfach wachsen lassen bis die blonden Strähnen Weg sind…Ich werde nie wieder in meinem Leben einen kommerziellen Schampoo für meine Haare verwenden!

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