Compassion is the radicalism of our time dalai lama vegan veganismus erbse kosmetik gründe vorurteile veganer sind cartoon

Wieso Veganismus nicht nur Inhaltsstoffe lesen ist…

…und was Veganismus für mich bedeutet.

Ich fühlte mich letzte Woche wieder daran erinnert, weshalb es mir manchmal schwer fällt, mit stark engagierten Veganer*innen über die vegane Philosophie zu sprechen. Ich suche den Kontakt zur “Szene” beinahe nie und ließ mich bisher außerhalb des Internets auch nicht (oder nur selten) bei Demonstrationen, Infoständen und Co blicken. Wenn ich ganz ehrlich bin, schüchtern mich stark idealistische Menschen, die das alles vehement nach außen tragen, sogar ein bisschen ein. Obwohl man vermutlich sogar die Ideale teilt. Das liegt an mir. Schüchternheit, oft viel zu leise, manchmal sogar überaus ängstlich. Man brennt für die gleiche Sache, aber ist sich trotzdem sehr fern. Ich habe also die letzten Tage viel darüber nachgedacht und festgestellt, dass sich mein Aktivismus überwiegend auf das Internet beschränkt und ich nur selten versuche etwas in meiner Umgebung zu verändern. Und wenn, dann stets allein. Das verpufft. Und das finde ich ziemlich bescheiden, weshalb ich das auf meine Weise gerne ändern möchte, denn eigentlich halte ich mich schon für eine Macherin. Ich bin politisch interessiert, aber nicht politisch engagiert. Ich kann Menschen zu Parteien zuordnen, weiss was eine Demokratie ist und kenne die ein oder anderen Abhängigkeiten. Eine politische Meinung habe ich natürlich auch.

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Und nun sitze ich hier und überlege, ob Veganismus nicht bereits politischer Aktivismus, aber auf jeden Fall eine politische (und ethische) Entscheidung ist. Ich überlege, dass ich mit meinem Blog Öffentlichkeitsarbeit für den Veganismus betreibe. Ich überlege aber auch, ob man das ernst nehmen kann, weil es trotzdem “nur” vegane Kosmetik ist. Dann streiche ich diesen Gedanken und weiss, dass ich vor Allem tierleidfreie Alternativen propagieren will, mir bewusst ist, wie unwichtig Kosmetik gegenüber anderen Themen ist und wie ich manchmal damit kokettiere. Wie ich es Menschen einfach machen möchte, selbst bei solch scheinbar unwichtigen Entscheidungen das Vegane zu wählen. Und dann frage ich mich nicht mehr, wieso ich mich nicht an Bäume kette oder jedes Wochenende Transparente mit Botschaften trage. Ich bin mir sicher, dass es für jeden Menschen einen Weg gibt, seine Botschaften zu verbreiten und sich für seine Herzensangelegenheiten zu engagieren und zu kämpfen. Meiner ist dieser hier. Der Weg von einer schüchternen, jungen Frau, die keine Teamspielern ist und trotzdem für etwas brennt.

Wenn ich also gefragt werde, was meine politische Einstellung ist, dann sage ich, dass das der Veganismus ist. Mein persönlicher Veganismus. Und der besteht nur zu einem winzigen Teil aus Inhaltsstofflisten oder hübschen Kochbüchern. Mein Veganismus strebt danach, jedes Lebewesen auf dieser Erde als gleichwertig zu sehen und auch dementsprechend zu behandeln. Mir liegen nicht-menschliche Tiere am Herzen, weil sie selten eine Lobby finden und Spielball von Stärkeren sind. Egal ob das der geächtete Waschbär ist, der jede Nacht eine andere Mülltonne ausräumt und so Menschen verärgert, ob es Schweine sind, die meist qualvoll aufwachsen und dann viel zu früh sterben müssen oder ob es Nashörner sind, die von schießwütigen Reichen auf Safaris abgeknallt werden. Aber ich sehe auch das Leid der vielen Menschen auf dieser Welt und obwohl es so einfach wäre in Deutschland die Augen zu verschließen, will ich das nicht. In Zeiten wie diesen, wo es an manchen Orten (und damit meine ich im wahrsten Sinne direkt vor unseren Augen, in unserer Mitte) wieder gefeiert wird, wenn Menschen aus anderen Kulturkreisen ausgegrenzt, verletzt oder gar getötet werden oder Menschen aufgrund ihres sozialen Status, ihrer Sexualität, ihres Geschlechts oder gar ihres Äußeren gejagt, missbraucht und verurteilt werden, fühle ich mich verpflichtet mindestens meine Stimme dagegen zu erheben und überdies hinaus Möglichkeiten zu suchen, um diese Umstände zu verändern.
Vegan zu leben bedeutet für mich, gut zu mir selbst zu sein, gut mit meinen Mitmenschen in meinem unmittelbaren Umfeld umzugehen und zu Erkennen, dass selbst Taten für Einzelne einen Unterschied machen können. Das heißt auch (und ich hoffe man merkt es an diesem Blog), dass ich Menschen mit anderen Idealen, mit genauso viel Respekt behandele, wie ich mir diesen von ihnen wünsche. Ich bin der Auffassung, dass die Menschen ihren Weg gehen werden und freue mich, wenn ich sie ein Stück dabei begleiten darf und wir gegenseitig voneinander lernen. In welcher Weise auch immer.
Ich muss überdies gerade an ein Zitat von KIZ denken, einfach weil sie es so schön in einem ihrer neuen Lieder (Hurra die Welt geht unter) verpackt haben.

“Wieso soll ich dir was wegnehm‘ wenn wir alles teilen?”

Und auch das ist für mich Veganismus. Irgendwie antikapitalistisch, solidarisch mit denen die wenig haben. Mir ist Geld nicht wichtig und ich bin so froh, dass ich das wirklich felsenfest von mir sagen kann. Ich brauche Geld, um mein Leben zu finanzieren. Aber ich brauche nicht mehr Geld als dafür notwendig ist. Ich brauche überdies übrigens auch nicht dutzende Kosmetikprodukte oder zwanzig verschiedene schwarze Kleider und wünsche mir, dass ich es noch viel öfter vor einem Kauf (und mag er Second Hand sein) schaffe, dreimal zu überlegen, ob ich Produkt XY eigentlich wirklich benötige oder ich mir einfach nur einen kurzzeitigen Glücksmoment erhoffe.

Wie ihr hoffentlich aus meinem Text herauslesen könnt, ist der Veganismus für mich etwas, wonach ich strebe. Ich reagiere nicht immer so, wie ich es mir eigentlich von mir selbst wünsche. In manchen Bereichen fällt es mir leichter, als in anderen. Möglichst tierleidfrei einzukaufen und sich so gut es geht nach Arbeitsbedingungen und verwendeten Materialien zu erkunden, halte ich für einen leichten Schritt. Zumindest für mich. Und genau das möchte ich mit euch teilen, weil ich weiss, dass es nicht für Jede*n so ist.

So. Das war nun einfach runtergeschrieben und mit “Augen zu” veröffentlicht. Deshalb bin ich aufgeregt, weiss nicht, ob ich den Text nicht nochmal hätte liegen lassen sollen und befürchte wüste “Scheiß Veganer”-Beschimpfungen. :D Aber es fühlt sich richtig an, zumindest einmal deutlich zu erklären, dass dieser Blog hier nicht die einzige Facette ist, die mein Leben als Veganerin ausmacht. Ich schreibe mit Absicht nur aus meiner Sicht und weiss, dass es viele Interpretationsmöglichkeiten im Veganismus gibt.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und freue mich von euch zu lesen!

Waschbär Ben

Kaffeekasse

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35 Kommentare

  1. Eiswürfel

    Liebe Erbse,
    ich verfolge diesen Blog ja nun schon eine ganze Weile und fühle mich gedanklich auch ein wenig zuhause auf deinem Blog.
    Ich für meinen Teil, finde deine Gedanken sehr nachvollziehbar. Ich denke ich bin zwar nicht so schüchtern wie du, dennoch bin ich nicht jedes Wochenende auf einer Demo, Tierbefreiun o.ä.. Und oft denke ich muss mehr machen. Dennoch machen mir diese Dinge manchmal oder noch Angst. Dann denke ich, dass ich ja bei dem Thema, was mir so wichtig ist gar nichts bewirke…
    Und dann kommen Freunde und Bekannte, die nun viel lieber im veganen Café essen, ein veganes Produkt vorziehen oder aufhören Fleisch zu essen. Sie erzählen mir dies und bedanken sich meist für den Austausch und ich mich auch für die Teilhabe an ihrer Gedankenwelt.
    Dann frage ich mich, ob die Auseinandersetzung, die ich für mich mit dem Thema vegan, Bewusstsein für Leben und Lebewesen und Nachhaltigkeit nicht gerade sogar viel mehr bringt, als meine Aktivität bei einer Demo, der Unterhaltung am Infostand zwischen Veganer*Innen und dem veganen Kuchenbasar?
    Ich möchte nicht sagen, dass das perfekt oder was auch immer ist. Dennoch denke ich ist dieser Austausch und auch das, was du nur durch den Blog teilst, vielleicht wichtiger als du denkst und dein Weg auch ein wichtiger für deine Ideale.
    Ich bin jedenfalls froh, dass du hier ein paar deiner Gedanken teilst. :)
    Viele liebe Grüße!

    • Hey Eiswürfel :)

      Erstmal muss ich dir sagen, dass ich mich wirklich sehr über deine Aussage freue und du für mich schon lange zum „Inventar“ gehörst. Mich rührt es total, dass du bereits so viele Jahre hier mitschreibst und freue mich jedes Mal, wenn ich eine Mail-Benachrichtigung mit deinem Kommentar bekomme. :D

      Manchmal muss man sich einfach was von der Seele schreiben und ich muss sagen, dass mir das sehr beim reflektieren geholfen hat. Besonders nun auch die Kommentare dazu zu lesen, denn ich war mir wirklich unsicher wie meine Worte verstanden werden würden. Nun bin ich aber natürlich erleichtert. Das ist halt leider so typisch ich. :D

      Du sagst da was Richtiges, denke ich. Ich habe in meinem Umfeld über die Jahre auch beobachtet, dass da so eine Art Schneeballeffekt passiert ist. Zwar leben nun nicht alle in meinem Freundes- und Bekanntenkreis vegan, aber ich merke, dass es ab und zu für sie Thema ist und generell viel häufiger (und vor Allem anders) darüber gesprochen wird. Und ganz ehrlich: Sobald man den Menschen bewiesen hat, dass Backen und Kochen auch vegan möglich und lecker ist, ist schon mal die Hälfte allen Zaubers passiert. :D Was dann daraus gemacht wird, muss sowieso Jeder selbst für sich behakeln. Überzeugen ist halt doch was anderes als überreden.

      Hab eine schöne neue Woche <3

      • Eiswürfel

        Ich möchte an dieser Stelle den umarm-Smiley reaktivieren ! :)
        Es freut mich wahnsinnig, dass ich so eine Resonanz von dir erfahre!… und möchte sagen, dass ich es immer bewundernswert finde, dass du dir die Zeit und Mühe machst, hier zu antworten.
        Danke für den Austausch mit dir!

  2. Vina

    Vor Beschimpfungen brauchst du wirklich gar keine Angst haben <3
    Ich als stilles Mäuschen auf deinem Blog kann nur sagen, dass du wirklich super sympathisch wirkst, niemandem deine Meinung oder Lebensweisen aufzwingst usw.
    Das ist eine Erfahrung, die ich als Vegetarier leider schon mit dem ein oder anderen Veganer machen musste, dass versucht wurde zu missionieren. Um jeden Preis. Und das schreckt ab.
    Aber zu deinem Blog komme ich seit Jahren regelmäßig zurück, teils sogar mehrmals täglich, weil ich einfach klasse finde WAS du tust und WIE du es tust. Das ist einfach toll zu lesen!
    Wenn man die Welt besser machen will dann gibt es so viel Wege, nicht nur, sich irgendwo die Beine in den Bauch zu stehen. Daran, wie der Blog über die Jahre gewachsen ist, merkst du bestimmt, dass du auch so die Menschen erreichst und garantiert zum Nachdenken bringst, ganz ohne klischeehafte Pappschilder zu malen oder Unterschriftenlisten herumzureichen, etc. Und das ist docch prima so! Jeder nach seinen Fähigkeiten :)

    Kommt das so positiv an wie es gemeint war? :o Für den Fall der Fälle:

    Go liebe Erbse! Das war ein starker Post! \*_*/ Du bist toll und machst krasse Arbeit, weiter so! :3

    • Danke, Vina. :D Ich weiss, dass du schon viele Jahre hier vorbei schaust und freue mich deswegen sehr mal wieder von dir zu lesen. Danke für deine lieben Worte. Das motiviert!

      Ich denke, dass manche vegan lebenden Menschen so vehement sind und ihre Lebenseinstellung verbreiten wollen, weil sie eben wissen, dass es um Leben geht. Bevor ich damals vor über 5 1/2 Jahren anfing vegan zu leben, hatte ich auch das typische Klischee eines Veganers vor Augen: Laut, ätzend, intolerant, nur ein Thema im Kopf und dadurch einfach unerträglich unsympathisch. Ich bin froh, dass mich das letztendlich nicht abhielt mich dann doch mit der ganzen Thematik zu beschäftigen, denn zu laute Menschen schrecken mich in der Regel ab. Selbst wenn sie ganz Wichtiges zu verkünden haben. Mittlerweile kann ich diese „lauten Menschen“ aber verstehen. Ich spüre wie sie brennen und wie sie gegen Leid und Ungerechtigkeit kämpfen (wollen). Sie sind laut, weil sie für die sprechen, die nicht sprechen können. Sie sind unbequem, weil die Wahrheit unbequem ist. Und sie sind intolerant, weil sie Leid und Tod nicht tolerieren können. Das sind alles Punkte die ich so gut nachvollziehen kann, aber das ist nicht mein Weg damit umzugehen. Und neben den ganzen lauten, gibt es noch sehr viele leise Veganer*innen. :)

      Hab eine schöne neue Woche, Vina! <3

  3. Ach, Erbse… Deine ganz persönliche Idee von Veganismus transportiert für mich so viel mehr von meinen Idealen als vieles Kampfgeschrei von diesen überzeugten, radikalen Veganern der „Szene“.

    Ich habe selbst mehrere Jahre lang vegan gelebt und werde bald auch wieder damit anfangen, aber dieser Szene hab ich mich auch nie zugehörig gefühlt wo mir jeder Drang zu Missionarismus und diesem offensiven Aktivismus abgeht. Wenn mich jemand gefragt hab, warum ich das mache, hab ich nicht mit diesen ganzen tollen Ökonomie-Intensivtierhaltung-Spezieismus-Klimakatastrophen-Ausbeutungs-Argumenten geantwortet, die oft so verkopft und dogamtisch wirken, sondern einfach erzählt, dass ich als Mensch eben gerne Leiden vermeiden möchte und Tierleid sich noch am Allereinfachsten vermeiden lässt.

    Für mich ist Veganismus auch eingebettet in so viele Dinge, die darüber hinausgehen sich zu fragen wie mein Essig geklärt wurde. Auch Empathie gehört dazu und einfach das fragen, was man selbst der Welt Gutes tun kann. Solidarisch und einfach so.

    Und du warst es übrigens auch, die mich überhaupt auf dieses ganze vegane Ding gebracht hat damals – eigentlich wollte ich nur aufhören an Tieren getestete Kosmetika zu kaufen (wofür deine Tierversuchsliste nach wie vor unschlagbar ist!), fand dann deinen ganzen Blog einfach wahnsinnig interessant und hab immer mehr herumgestöbert generell im Veganismus und dann recht bald (mit 15 oder 16) selbst umgestellt.
    Und bis heute finde ich dich und wie du deinen Veganismus lebst viel sympathischer und inspirierender als das ganze Kampfgeschrei der „Szene“.

    Ich hab nichts gegen die Szene, vegane Flyerstände oder irgendwas – aber ich fühl mich da einfach auch nicht so ganz aufgehoben. Ich bin nicht besonders schüchtern oder einzelgängerisch, aber ich hab ein sehr harmoniebedürftiges Naturell und da widerstrebt mir dieses ständige „gegen“ die Nichtveganer und auch dieses „ich bin viel veganerererer als du“ innerhalb der Szene. Ist einfach nicht mein Ding.

    Also: Ganz viel Liebe für dich und wie du deinen Veganismus rockst, Erbse!

    • Ach, Vera. :D Bin wirklich froh über deine Worte. Und fühle mich ganz geehrt, dass du durch mich zum Veganismus gelangt bist. Das ist wirklich ganz ganz schön zu hören und macht mir direkt rote Ohren. ^^

      Deine Reaktion auf Leute, die dich nach dem Warum fragen, finde ich auch sehr sympathisch. Ich denke nicht, dass die Menschen direkt einem mehrminütigen Vortrag lauschen wollen, wenn sie diese Frage stellen.

      Hab einen schönen Montag und bleib wie du bist. <3

      • Ich bin mir sicher, dass du noch mehr Menschen zum Veganismus gebracht hast als mich ;)

  4. Major

    Aktivisten mit Plakaten und gequälten Schweinebroschüren in Fußgängerzonen schrecken mich ab. Ich denke „Jetzt ne anständige Leber auf euch!“ und damit ist genau das Gegenteil erreicht. Auch als ich dann vom Fleisch ab kam (ich hatte nix zu tun und jemand gab mir das buch von karin Duve in die Hand, beim lesen begann ich nachzudenken…) und auch heute, wo ich von Milch und Ei ab bin, denke ich bei den Aktivisten immer noch dasselbe. Ja, sie kämpfen für die richtige Sache, aber sie verschrecken mich. Ich finde das unsympathisch. Ich fühle mich scheiße, wenn sie mir einen gequälten Schweineflyer unter die Nase halten, auch wenn ich seit bald 5 Jahren kein Schwein mehr gegessen habe. Ich will dieses Leid nicht sehen, ich will damit nichts zu tun haben. Ich will das alles positiv erfahren!

    Einmal ging ich in den veganen supermarkt. denn da ist schließlich ruhe. aber nein, die eine verkäuferin kotzte sich bei der anderen darüber aus, wie es auf dem wurstfest zulief und wie da schweine geschlachtet wurden und alle sabbern zuschauten. danke. auch keine ruhe. Pappnase.

    Ich tu mein bestes, also will ich damit in ruhe gelassen werden. Ich rede gerne positiv über vegane dinge, statt negativ über fleischliche. Und genau so machst du es auch. Damit erreichst du meines erachtens viel mehr als mit solchen haudrauf methoden.

    • Hey Major!
      Danke fürs Teilen deiner Sicht. :) Du sagst da was sehr Gutes, finde ich. Lieber den Veganismus positiv verbreiten, anstatt über das andere zu hetzen. Meiner Meinung nach erreicht man dadurch auch viel mehr Menschen.
      Hab vielen Dank. Ich wünsche dir ne schöne neue Woche!

  5. Damit engagierst du dich mehr als ich :D

    Ausser dass ich gestellte Fragen beantworte, ab und zu jemanden korrigiere der was falsches ins Internet stellt und selten mal ein Rezept auf meinen Blog setze lebe ich einfach nur vegan.

    Könnte ich mehr? Vermutlich. Muss man das? Hm. Darauf habe ich ehrlich gesagt keine Antwort.

    • Hey liebe Kartoffelsalat. :D
      Das ist eine berechtigte Frage, finde ich. Und ja, die ist schwer zu beantworten. Ich weiss es auch nicht. Bestimmt ist es zudem irgendwie eine Typ-Sache. Manche Menschen leben dafür, die Welt zu einem schöneren Ort zu machen. Und andere ziehen vielleicht kleinere Kreise. Aber ich glaube, dass es nicht so wirklich darauf ankommt, wie groß der Kreis ist, den man zieht. Fast jeder Mensch hat ja irgendein Ideal zu dem er strebt, aber bei manchen ist die bequeme Zone eben schneller verlassen als bei anderen. Und vielleicht reicht es auch, einfach nur zu streben… so gut man kann und so gut man möchte. Ach, ich weiss es doch auch nicht! :)
      Liebe Grüße <3

  6. also ich finden post voll süß und sympathisch. du machst schon echt viel, und das „nur“ kosmetik ist echt albern; denn du erreichst echt viele menschen und hast bewirkt, dass tausende zugang zu veganer, tierversuchsfreier kosmetik haben. ohne deinen blog hätte ich sicher öfter mal gedacht, ach, ich nehm jetzt einfach einen nagellack mit, der mir gefällt, als gezielt, nachdem du über vegane nagellacke berichtet hast, nach den veganen bei dm zu gucken.

    • Danke, Mausflaus. :D Vielleicht muss man mich manchmal einfach ganz doll schütteln zwischendurch. <3

  7. Nerdanel

    Hallo Erbse :)

    Dein Post ist mir sehr sympathisch, ich kann mich damit sehr gut identifizieren. Und ich finde nicht, dass du zu wenig machst oder etwas anders machen müsstest. Um ehrlich zu sein, denke ich, dass du mit deiner Art und diesem Blog mehr Menschen erreichst, als viele der Aktivisten in den Fußgängerzonen.

    Es ist ja auch nicht „nur“ Kosmetik. Wenn jemand „Vegan beauty Blog“ liest und sich interessiert, wird er sich zwangsweise auch für den Rest interessieren und darüber nachdenken. Außerdem finde ich gerade den kosmetischen Aspekt eig. wichtig. Viele verbinden mit Veganismus ja größtenteils erst mal das Essen und wissen vorerst gar nicht, dass dieser sich z.B. auch auf Kosmetik ausweitet. Und Kosmetik macht egal ob bei Männlein oder Weiblein einen großen Teil des alltäglichen Lebens aus, das fängt ja beim Händewaschen und Duschen bereits an. Bei ganz normaler Körperhygiene.

    Dann … die „Idealisten“, die sich jedes WE an Bäume ketten und sehr radikal alles herausschreien ;). Ich kenne die auch, aber das sind für mich oft keine Idealisten mehr, um ehrlich zu sein, sondern bereits „Ideologen“, die keinen (selbst andere Veganer!) mehr akzeptieren können, der irgendwo einen halben Millimeter von ihrem eigenen Standpunkt abweicht. Und das finde ich z.B. ganz und gar nicht empathisch oder freiheitlich. Ich habe mir auch manchmal Gedanken darüber gemacht, ob ich selber zu wenig mache und „radikaler“ auftreten müsse. Aber dann stelle ich fest, dass mir das nicht liegt und ich es auch nicht für gut befinde oder will. Ich schaffe es ganz ohne andere Menschen für ihren Konsum anzugehen, dass sie diesen ändern. In meiner Familie wird jetzt noch einmal die Woche Fleisch gegessen. Bevor ich vegan wurde waren das 7 mal die Woche. Für mich ist das eine enorme Verbesserung seitens meiner Familienmitglieder. Ich weiß, dass es jetzt Veganer geben wird, die mich kritisieren würden, dass ich mit meiner Familie überhaupt noch zu tun habe, es seien schließlich dennoch alles „Mörder“ und „Vergewaltiger“ und wenn sie an Krebs sterben kommen sie mich bestimmt nicht trösten, püh! Aber – ganz ehrlich? Ist mir egal. Bei diesen Menschen frage ich mich sehr oft, wo ihre viel propagierte Empathie bei ihren eigenen Familienmitgliedern und Freunden bleibt. Da sehe ich diese nicht. Und ich bin mir bei denen auch nicht sicher, ob sie einem veganen Freund noch immer beistehen würden, wenn dieser einen irgendwie gearteten Rückfall hatte. Und das – finde ich dann auch wieder nicht gut.

    Naja, Rant Ende. Ich finde es gut so, wie du deine Sache machst. Dafür, dass du schüchtern bist, ist das eine ganze Menge.

    LG,
    Nerdanel

    • Hey Nerdanel,

      schön von deiner Sichtweise zu lesen. :) Ich schrieb es eben schon mal in einem Kommentar, aber ja, auch wenn ich die Wut über Ungerechtigkeiten und so hin und wieder nachspüren kann und irgendwie verstehe, weshalb manche Veganer*innen so auftreten wie sie es tun, halte ich das für einen Weg, der nicht für mich in Frage kommt.
      Mir wird bei solchen Schilderungen, wie diese Anfeindungen selbst unter Veganer*innen, immer ganz bange. Wer ist veganer… oder wer ist am vegansten. Es ist schade, dass manche Menschen in ihrer Leidenschaft und ihrer Überzeugung so blind gegenüber Anderem werden. Aber ehrlich, nur weil Jemand vegan lebt, ist er halt nicht automatisch besser. Arschlöcher gibt es nun mal überall. :D

      Und es ist schön zu hören, dass sich deine Familie so sehr auf dich bzw. das Thema einlässt. Das ist vermutlich mehr, als man überhaupt erwarten darf. Finde ich ganz toll!

      Danke für deine motivierenden und lieben Worte. <3

      Beste Grüße,
      Erbse

  8. Ich finde ja gerade mit dem Kosmetik Bereich kommt man als Mädel schnell auf das Thema, demnach finde ich ist dein Blog schon ein sehr wichtiger Teil, wenn du auch andere Themen evtl. imposanter findest oder anderer Leute Engagement. Ich kann dir jedenfalls versichern, dass der Name deines Blogs auch bei nicht Vegetarisch essenden / lebenden Menschen ein Begriff ist und wie gesagt auch für andere Bereiche des Lebens zumindest die Augen öffnet und beeinflusst.

    • Hab vielen Dank, Ramona. :) Ich gebe zu, dass ich das vielleicht einfach nur nicht so realisieren kann. Ist ja eben doch „nur“ online. Und da ists schwer zu begreifen, dass hinter Aufrufzahlen halt wirklich einzelne Menschen stecken, die das tatsächlich angucken, was ich hier mache.
      Viele liebe Grüße <3

  9. Ein super Beitrag und mach dir keine Gedanken: man MUSS auch mal seine Meinung einfach so rauslassen – ohne Gedanken machen, ohne hundert Mal den Text zu korrigieren! Du klärst hier auf dem Blog so wunderbar auf, alles andere ist unwichtig ;-)

  10. Renate

    kurz gesagt – was Du machst, ist richtig und gut! Manchmal geht mir das „ich bin ein viel tollerer Veganer als Du “ echt auf den Keks. Leben und leben lassen ;-))

  11. Sehr schön geschrieben und ich finde mich in einigem wieder, auch wenn ich kein „kompletter“ Veganer bin, Ich finde wichtig, dass man für sich den richtigen Weg einschlägt und denke, dass es besser ist anzufangen und dabei vielleicht nicht perfekt zu sein, als gar nichts zu unternehmen oder zu ändern. Lange war es für mich auch bequemer und einfacher über vieles einfach nicht nachzudenken und die Augen zu verschließen, immer mit einem schlechten Gewissen. Mittlerweile kann ich mit meinen Entscheidungen ruhiger leben und darauf kommt es an denke ich.
    Fanatisch, egal in welcher Hinsicht, schreckt mich auch immer ab…da scheinen wir ähnlich zu ticken (: .
    Minimalismus spielt momentan eine immer größere Rolle bei mir…ich bin schon irgendwie sehr gesättigt (gerade Kosmetik und auch Kleidung hat man einfach so viel) und versuche nun noch bewusster einzukaufen bzw. suche immer nach Möglichkeiten meinen Bestand zu reduzieren ohne aber verschwenderisch alles wegzuwerfen, denn das entspricht nicht meinem Verständnis von Sparsamkeit und Nachhaltigkeit. Liebe Grüße.

    • Danke, Theresa. :) Auch für das Mitteilen deiner eigenen Sicht.

      Minimalismus ist für mich noch kein all zu großes Thema. Ich versuche mich zwar in manchen Bereichen, was den Konsum betrifft, einzuschränken, aber irgendwie bin ich so ein typisches Rumpelmädchen. ;D Ich hab einfach wahnsinnig viele Dinge und ich spreche jedem dieser Sachen irgendwelche wichtigen Bedeutungen zu, selbst wenn es nur irgendwelche kleinen Erinnerungen sind. Teilweise halt echt viel Gerümpel. In den letzten Jahren schaffe ich es, mich besser von Dingen zu trennen und einzusehen, wenn ich was nicht brauche. Ich merke dann auch, wie befreiend dieses Gefühl danach ist. :) Aber sonderlich gut darin bin ich nicht.

      Viele liebe Grüße!

  12. Ich kann mich meinen Vorgängern(Schreibern) hier nur anschließen! Du machst alles völlig richtig und bist für sehr viele ein Vorbild und eine große Hilfe !!! Und auf Deine erfrischende und so positive „vegane Internetseite“ geht man immer wieder sehr gerne!!! (Gerade weil Du auch so ehrlich, offen und normal bist) Bitte mache einfach weiter so und bleib genau so wie Du bist! Ganz liebe Grüße Sabine

  13. primrose

    „…und obwohl es so einfach wäre in Deutschland die Augen zu verschließen, will ich das nicht.“
    Meine Lieblingsstelle <3
    Ich (16) bin gerade dabei mich mit dem Thema Veganismus zu beschäftigen (versuche keine Tierischen Produkte zu konsumieren und meinen Alltag so vegan wie möglich zu gestalten), was mir aber am meisten schwer fällt ist für meine ganzen Kosmetikprodukte eine Vegane Alternative zu finden (weshalb ich auf deinen tollen Blog gestoßen bin). Ich hab für mich selber entschieden, dass ich in keinster Weise die Qualen, die die Tiere erleiden müssen nur damit günstig,schnell und viel Essen prouziert werden kann das wir kaufen und damit den Unternehmen eine kleine Spende geben (genauso den Unternehmen die Tierversuche machen) unterstützen will ! Als Vegan-Anfängerin muss man sich (leider) viel Spott aus seiner Umgebung anhören und kassiert ab und zu ein Kopfschütteln, aber Leute ÖFFNET EURE AUGEN anstatt weiter blind einkaufen zu gehen.

  14. Alice in Horrorland

    Liebe Erbse,

    ich bin eigentlich eine ziemlich stille Leserin, aber jetzt muss ich doch mal was schreiben.

    Ich bin über deine Seite gestolpert, als ich (noch als Vegetarierin) Infos über tierversuchsfreie Kosmetik gesucht habe. Ich fand die Listen sehr übersichtlich und toll, dass du bei den Firmen nachgefragt hast und die Antworten veröffentlicht hast. So hat man wirklich einen Überblick bzw. kann sich selbst ein Bild machen. Auf anderen Seiten/Blogs hab ich nur so Sachen gelesen, wie „Firma XY macht keine Tierversuche, hab ich zumindest mal gehört“ oder „Mein Vater/Schwager/Pudel arbeitet bei Firma XY im Marketing/Rechnungswesen/Poststelle und sagt, die machen keine Tierversuche“.

    Mehr und mehr hab ich mich dann auch mit den anderen Posts beschäftigt, da das Thema Vegan schon länger in meinem Kopf spukte (ich nur noch nicht den richtigen Dreh gefunden). Und ich bin, ehrlich gesagt, sehr froh, dass ich über dich und eine Freundin von mir zum Veganismus gekommen bin…denn ihr habt eine Gemeinsamkeit: Ich seid keine radikalen Aktivisten!
    Ich bewundere diesen entspannten Umgang mit dem Thema, während andere Zeter und Mordeo rufen, Frauen im Pelzmantel anpöbeln, Passanten Flyer mit toten Tieren unter die Nase halten würden usw. Das ist alles nicht meine Welt. Ich bin selbst eine ruhige und introvertierte Person und auch auf Veranstaltungen wie dem Vegan Street Day bin ich noch nie an einen Infostand gegangen bzw. habe bei einer Demo mitgemacht.

    Ich denke auch, dass jeder seinen persönlichen Veganismus finden muss, seine eigenen Kompromisse ausmachen usw. Eine Lösung passt nicht auf alle und Fehler und Schwächen sind menschlich. Ich achte bei meiner Kosmetik sehr darauf, auch beim Essen, aber wenn ich z. B. bei meiner Mutter esse, dann mache ich den Kompromiss, dass ich vegetarisch esse, weil sie beispielsweise weder Soja noch andere pflanzliche Eiweiße verträgt und es früher schon etwas schwierig war, manche Gerichte für uns beide zu kochen. Genauso wie Schuhe. Ich würde zu gerne ganz viele vegane Schuhe kaufen, aber ich habe Schuhgröße 43 und da ist die Auswahl an Damenschuhen nicht besonders groß. Also schaue ich, dass ich Schuhe aus Kunstleder finde, auch auf die Gefahr hin, dass Kleber auf tierischer Basis verwendet wurde.

    Bitte mach weiter so!

  15. Pingback: Blätterrauschen 16 | Beautyjagd

  16. Gila

    Hallo,liebe Erbse! Du hast in deinem post so glaubwürdig versichert, daß du ein friedlicher Mensch bist, daß ich als 98prozentige Vegetarierin trotzdem wage, hier zu kommentieren. Eigentlich genügen drei Worte: Mach weiter so!
    Empfehlen möchte ich dir die neueste Ausgabe von Info 3, die sich ausführlich mit dem Thema vegan beschäftigt und es von vielen Seiten ausführlich beleuchtet. Also nicht einseitig, sondern sehr in deinem Sinn des Umgangs miteinander. Der Titel des Heftes ‚Das Seufzen der Kreatur‘.
    Vielleicht findest du Inhalte, die trotz deines Wissens noch neu, anders oder wenigstens lesenswert sind.

  17. Ego

    Ich (Vegetarierin mit nicht lange durchgehaltener Veganphase) finde deine Haltung toll. Wenn ich an vegan denke, denke ich meistens direkt an dich. Ich finde du bist – auch wenn du das wahrscheinlich nicht hören möchtest – ein tolles Vorbild. Eben weil du nicht laut und missionarisch mit erhobenem Zeigefinger und hochgereckter Nase durch die Welt gehst.
    Ich kenne diesen Effekt, den hier schon andere beschreiben, nämlich sehr gut, diesen Trotz und die innere Stinkefinger-Attitüde, wenn Menschen auf dich eindrängen, dir praktisch entgegenbrüllen „Du bist ein schrecklicher Mensch, du furchtbarer Tiermörder, wie kannst du nur, du musst doch auch mal an die armen Kälber denken [Hier ein Foto hochhalt] usw. usf.“. Ich glaube so etwas bewirkt meistens das Gegenteil, bei mir auf jeden Fall. Gewalt (auch emotionale) erzeugt Gegengewalt, da ist schon was dran. (Nein, ich schlage solche Menschen natürlich nicht.)
    Mir fällt dazu immer der Satz ein: „So behutsam, wie man den Toten die Augen schließt, muss man sie den Lebenden öffnen.“
    Ich finde, du machst das so Dalai-Lama-mäßig. Nicht laut, nicht wild, du lebst es einfach vor.

  18. RUU

    Ganz toller und berührender Blogeintrag.
    Es ist meist so schwer, soetwas umfassend in Worte zu packen.
    Ich halte es damit genauso wie Du, bin auch extrem Menschenscheu und lebe meinen Veganismus im Privaten recht dezent nach außen.

    Leider bleibt es nicht aus, dass schon wegen des „anders Essens“ Menschen Anstoß an mir nehmen und ständig Sprüche kommen, sowie Sinnlosdiskussionen angezettelt werden (soviel zu Veganer drängen sich auf). Manchmal möchte ich schreien, aber mein Naturell schreit eher nach innen und so lasse ich Provokationen meist verebben.

    Ich weiß, wie lange mein eigener Weg zum tiefen Verständnis gedauert hat und wie oft ich vorher Vegetarierin war – trotzdem die Milchprodukte in mich reingeschaufelt habe und dabei naiv dachte, ich würde so keine Tiere quälen oder töten.
    Und dann kommt es auch darauf an, ob das überhaupt der Anspruch ist. Für mich war es das immer ganz eindeutig; nur wusste ich lange Zeit nicht, wie ich das umsetzen soll.

    Von der Sicht aus, fällt es mir auch nicht mehr so schwer die Geduld mit Mitmenschen zu wahren. Ich lobe lieber kleine Veränderungen, die für Leute machbar sind, statt darauf rumzuhacken, was daran falsch ist, auch wenn ich öfter das Gefühl habe zu implodieren.
    Es hilft mir dann sehr, mich auf mein eigenes Verhalten zu konzentrieren. Den Veganismus ist für mich nicht nur eine Verantwortung, sondern auch ein großer Genuss.

    Es gibt so viele Wege Veganismus auszudrücken und ich finde jeder davon, der Anderen nicht schadet, ist gültig und wertvoll.

    Lieber Gruß und weiter so!

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